Kapitän Christian Butz und der TSV Nusplingen grätschten schon so manchen Favoriten ab. Foto: Kara

Es sollte das große Saison-Highlight werden, doch das Erstrundenpokalspiel des TSV Nusplingen gegen den Titelverteidiger SSV Ulm wurde auch zum Wendepunkt für den Fußball-Landesligisten TSV Nusplingen.

Nach der 1:11-Klatsche gegen den Regionalligisten trennte sich der TSV Nusplingen von seinem damaligen Trainer Michael Schnee, interimsmäßig übernahmen Niklas Zirn und Lars Braun neben ihrem eigentlichen Job bei der "Zweiten" auch die erste Mannschaft, ehe das Duo Thomas Essigbeck und Wolfgang Narr als neue Übungsleiter des Staffel-IV-Landesligisten präsentiert wurden. Die blieben aus beruflichen Gründen nur bis zur Winterpause im Amt. Inzwischen hat Oliver Pfaff das Kommando, der zur neuen Saison Unterstützung vom Noch-Straßberger Edgar Huber bekommt. "Wir sind schon seit längerer Zeit im Kontakt mit Oliver Pfaff und freuen uns auf ihn", sagt Nusplingens Spielleiter Kenny Staiger.

"Dorfverein" überwintert auf Platz 7

Von der Unstete an der Seitenlinie ließen sich die Nusplinger nicht aus dem Konzept bringen und spielten eine herausragende Runde. Mit einer positiven Bilanz von acht Siegen, drei Remis und sechs Niederlagen bei einem Torverhältnis von 28:23 stehen die Nusplinger auf dem siebten Tabellenplatz und haben sich bereits zwei Spieltage vor Schluss der Vorrundenende sicher für die Aufstiegsrunde qualifiziert. "Aufgrund des Trainerwechsels hatten wir einen holprigen Start, aber die unsere Ergebnisse und die Spielweise im Oktober und November imponieren mir", resümiert Staiger. "Mit der Arbeit von Niklas Zirn und von Thomas Essigbeck und Wolfgang Narr, die beide höchstwahrscheinlich auch nicht mehr als Spieler zur Verfügung stehen, sind wir zufrieden. Sie haben jeweils einen wesentlichen Anteil an unserem Erfolg und wir sind dankbar, dass sie uns in dieser schwierigen Lage geholfen haben", so Staiger. "Wir sind ein Dorfverein und die meisten Spieler kommen aus umliegenden Ortschaften, von daher waren die Kameradschaft und der Mannschaftsgeist schon immer stark ausgeprägt. Außerdem zeichnen uns ein großer Wille und eine große Siegermentalität aus, deshalb ist es uns in dieser Saison schon einige Male gelungen Siege in den letzten Minuten einzufahren", benennt Staiger die Erfolgsfaktoren.

Goalgetter und Youngster ragen aus Kollektiv heraus

Mit dem 14-fachen Torschützen Tim Dreher und Youngster Micha Sebastian Kreitz möchte Staiger aber zwei Spieler aus einem funktionierenden Gefüge besonders herausheben. "Tim Dreher hat eine super Vorrunde gespielt, seine Statistiken sind hervorragend. Er ist ein kaltschnäuziger Torjäger, der kontinuierlich abgeliefert hat und vor allem zu Saisonbeginn einen richtigen Lauf hatte. Micha Sebastian Kreitz ist aus der eigenen Jugend aufgerückt und auf Anhieb zu einem absoluten Stammspieler auf der Sechs geworden."

Dass sie nicht ins Aufstiegsrennen werden eingreifen können, ist beim TSV Nusplingen jedem bewusst. "Deshalb", so Staiger, "warten in der Aufstiegsrunde quasi neun Testpartien auf uns, in denen wir befreit aufspielen können und unser neuer Trainer Oliver Pfaff viel ausprobieren kann. Natürlich wäre es schön, wenn wir diese Platzierung halten könnten, aber die fußballerische Weiterentwicklung steht ganz klar im Vordergrund.“