Ihr letztes Regionalligaspiel bestritt die TSG Balingen Ende Oktober gegen den FC Gießen (1:1). Gut möglich ist aber, dass Tim Wöhrle (links) und Co. im Dezember wieder spielen. Foto: Kara

Entscheidung soll am Dienstag fallen. Gemeinsame Videokonferenz. Lindenmair will Planungssicherheit.

Kommen die Regionalliga-Kicker der TSG Balingen in diesem Jahr noch einmal auf den Platz zurück? Eine Entscheidung, wie und wann es mit der Regionalliga Südwest weitergeht, soll am heutigen Dienstag fallen.

Das Zünglein an der Waage über die Fortsetzung des Spielbetriebs bilden zwei Teams aus Rheinland-Pfalz: Denn die vier dort beheimateten Klubs wurden vom Kultusministerium als Amateurvereine eingestuft; für sie gilt damit das im Rahmen des "Lockdown light" der Bundesregierung beschlossene Sport- und Trainingsverbot. Die U23 des FSV Mainz und der FK Primasens haben allerdings eine Ausnahmegenehmigung für den Trainings- und Spielbetrieb beantragt, die auch erteilt wurde. Nun hängt es davon ab, ob auch der TSV Schott Mainz und der TuS Rot-Weiß Koblenz eine solche beantragen – und erhalten. Denn nur wenn alle 22 Vereine die Möglichkeit einer zweiwöchigen Vorbereitungszeit haben, geht es mit dem Spielbetrieb weiter.

In einer gemeinsamen Videokonferenz mit Vertretern der 22 Vereine und der Ligenleitung wurden entsprechende Szenarien entwickelt, wie es mit dem Spielbetrieb bei einer Fortsetzung weitergehen soll. Betont wurde auch, dass dann, wenn die behördliche Lage so ist, dass gespielt werden darf, die Spiele auch stattfinden müssen und werden. Nicht geklärt wurde von den Teilnehmern indes die Frage, was passiert, wenn ein, zwei Mannschaften nicht spielen dürfen.

Festgelegt wurden aber drei Varianten: Sollte Anfang Dezember der Spielbetrieb fortgesetzt werden, sollen bis Jahresende zwei der im November ausgefallen Spieltage nachgeholt werden; der Rest dann im Januar. Geht es Mitte Dezember wieder weiter, so sind für das Jahr 2020 noch drei Nachholspieltage geplant. Rollt der Ball aber erst wieder im neuen Jahr, soll der Start auf Mitte Januar vorverlegt werden, um möglichst viele der ausgefallenen Partien nachzuholen.

Für den Geschäftsführer der TSG Balingen, Jan Lindenmair, ist dies nur schwer verständlich. "Ich kann diese Entscheidungen nachvollziehen aus Sicht des Ligaträgers. Doch im Sinne der Planungssicherheit der Vereine kann ich das gar nicht nachvollziehen, ebenso aus ethischen und moralischen Gründen", sagt der 41-Jährige. Verständlich, denn die Spiele im Dezember müssten nach jetzigem Stand wohl ohne Zuschauer stattfinden. Und diese Geisterspiele hätten für die Amateurvereine zur Folge, dass sie die Kosten für Gehälter, Logistik und die Reisen zu tragen hätten – bei gleichzeitig ausbleibenden Zuschauereinnahmen.

"Ich rechne damit, dass die Klubs aus Rheinland-Pfalz vorerst nicht spielen dürfen. Zumal die finalen Entscheidungen der Bundesregierung und der Länder wohl erst nächste Woche fallen werden. Deshalb glaube ich auch nicht, dass ab 1. Dezember gespielt wird. Können die Klubs dann ab nächster Woche trainieren, würde es Mitte Dezember mit den Spielen weitergehen. Das finden wir als Amateurklubs sehr schwer planbar", sagt Lindenmair. "Es gibt jetzt unterschiedliche Modelle, die aber alle von der Realität eingeholt werden." So bleibt es vorerst beim individuellen Training der Balinger Spieler, ehe dann – vielleicht schon am heutigen Dienstag – eine Entscheidung über die Fortsetzung des Trainings- und Spielbetriebs fällt. "Da wäre einfach Planungssicherheit wichtig. Wenn du weißt, ab diesem Zeitpunkt geht es wieder los, dann kannst auch das Training entsprechend steuern."

Vieles wird auch davon abhängen, wie sich die Pandemie weiter entwickelt, und wie stark die täglichen Neuinfektionen mit dem Covid-19-Virus sich entwickeln. "Bislang war ja eine Sieben-Tages-Inzidenz von 35 maßgeblich für den Sportbetrieb hier bei uns. Diese liegt aber derzeit im Zollernalbkreis bei 116,2", so Lindenmair.