Was für eine Geschichte! Daniel Seemann erzielte in seinem Abschiedsspiel für die TSG Balingen per Elfmeter in letzter Sekunde den 3:2-Siegtreffer. Foto: Eibner

Die TSG Balingen hat ihr letztes Heimspiel der Regionalliga-Saison gegen den FC Astoria Walldorf mit 3:2 gewonnen. Daniel Seemann schoss die Balinger in seinem Abschiedsspiel vom Elfmeterpunkt aus zum Last-Minute-Sieg.

Einen besseren Start in diese letzte Heimpartie der Saison hätten sich die Balinger Fans wohl kaum ausmalen können. Bereits in der 3. Minute gingen die Gastgeber durch einen Treffer von Leander Vochatzer in Führung. Nach einer Kombination auf der rechten Seite wurde das Spiel schlagartig verlagert, was Kaan Akkaya linksaußen den nötigen Platz und die Zeit gab, eine maßgeschneiderte Flanke in den Strafraum zu schlagen. Vochatzer war zur Stelle und schob locker zum 1:0 ein.

Gäste vom frühen Gegentor geschockt

Die Gäste waren von dem frühen Rückschlag sichtlich geschockt und taten sich schwer, ins Spiel zu finden. Die TSG agierte zielstrebiger, mit mehr Zug zum Tor und auch spielerisch besser. Allerdings schien auch Walldorf jederzeit für ein Tor gut zu sein. Vor allem Tim Fahrenholz stellte die Balinger Abwehrkette immer wieder vor Probleme. Eine wirklich große Chance hatte Astoria in dieser frühen Phase jedoch nicht.

Dierberger schlägt zum 2:0 zu

Stattdessen war es die Mannschaft von Martin Braun, die in der 19. Minute erneut zuschlug. Luca Kölsch setzte mit einem herrlichen Schnittstellenpass hinter die Walldorfer Abwehrkette Tobias Dierberger in Szene. Dieser umkurvte FC-Keeper Luis Idjakovic und das erzielte 2:0. Wenige Minuten später hatte Dierberger sogar die Chance auf einen schnellen Doppelpack: Erneut wurde er mit einem langen Ball – diesmal von Kapitän Sascha Eisele – auf die Reise geschickt, doch er scheiterte an Idjakovic.

In der Zwischenzeit verzeichneten auch die Gäste ihre erste echte Torchance, doch TSG-Schlussmann Marcel Binanzer parierte einen Schuss von Dennis de Sousa Oelsner stark. Mit einer verdienten 2:0-Führung für die Balinger ging es dann in die Kabine.

Plötzlicher Doppelschlag

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel wurden die Gastgeber zweimal eiskalt erwischt. Zuerst startete Walldorf einen Angriff über die linke Seite. Kein Balinger schaffte es, entscheidend zu klären und Maximilian Waack staubte in der 46. Minute aus kurzer Distanz zum 1:2 ab. Nur zwei Minuten später setzte de Sousa Oelsner zum Dribbling an, überspielte im Alleingang vier Balinger Verteidiger und bediente Jonas Weik, der direkt vor dem Tor nur noch den Fuß hinhalten musste. Plötzlich stand es 2:2.

Nun hatten die Gäste eindeutig Oberwasser. Die TSG hatte in dieser Phase komplett ihren Faden verloren, leistete sich immer wieder Ballverluste in der Vorwärtsbewegung, die oft zu brandgefährlichen Situationen vor dem Tor von Binanzer führten. Doch mitten in diese Druckphase der Gäste hinein hatte Vochatzer die Riesenchance zur erneuten Führung, als er nach einem langen Ball hinter die letzte Linie mutterseelenallein zum Abschluss kam, jedoch am starken Idjakovic scheiterte.

Last-Minute-Drama

In der Schlussphase war beiden Mannschaften anzumerken, dass in der Mittagssonne in der Bizerba-Arena langsam aber sicher die Kräfte schwanden. Auf beiden Seiten kam es noch zu einigen vielversprechenden Angriffen, große Torchancen blieben jedoch aus.

Doch dann der fulminante Schlusspunkt: In der Nachspielzeit zeigte Schiedsrichter Marius Ulbrich auf den Punkt – Elfmeter für die TSG! Daniel Seemann trat an – in seinem letzten Spiel im Balinger Trikot – und verwandelte sicher zum 3:2. Es war die letzte Aktion der Partie, der anschließende Jubel über den Last-Minute-Sieg war entsprechend groß.