Das Hinspiel gewann Balingen gegen Kassel 2:0. Daniel Seemann gelang das 1:0. Doch diesmal stehen die Vorzeichen anders. Foto: Kara

In einer Talsohle befinden sich die Fußballer der TSG Balingen vor dem Auswärtsspiel in der Regionalliga Südwest am Samstag beim KSV Hessen Kassel (Anpfiff 14 Uhr). Und die Vorzeichen stehen nicht gut.

Die 0:4-Heimniederlage am Dienstag gegen das Schlusslicht Eintracht Stadtallendorf war sicherlich der Tiefpunkt einer bislang sonst sehr ordentlichen Saison der Eyachstädter.

Das gesteht auch der Balinger Cheftrainer Martin Braun ohne Umschweife ein. "Das war das erste Spiel, in dem wir sowohl körperlich als auch mental nicht auf der Höhe waren", sagt der 52-Jährige. "Wir haben die Gegentore durch ganz einfache Stellungsfehler eingeleitet. Das ist in der Form in dieser Saison sonst eigentlich noch passiert." Doch Braun kennt auch die Gründe. "Zum Einen hatten wir zuletzt viele Ausfälle, die uns auch zu Umstellungen gezwungen haben. Und zum Anderen war dies das 42. Pflichtspiel in dieser Saison. Das ist schon wahnsinnig viel für eine Mannschaft, die nicht unter Profibedingungen arbeiten kann wie diemeisten anderen Gegner, die die Möglichkeit zur Regeneration und zur ständigen Pflege ihrer Spieler haben. Dadurch erhöht sich natürlich auch das Verletzungsrisiko."

Und von Verletzungen wurden die Eyachstädter zuletzt arg gebeutelt. Eine neue Hiobsbotschaft erreichte Braun Mitte der Woche: Nach einer Untersuchung hat sich bei Tim Wöhrle der befürchtete Riß des vorderen Kreuzbandes bestätigt. "Das ist bitter; er wird mindestens ein halbes Jahr ausfallen", so der TSG-Coach, dessen Sorgen vor der Partie in Kassel nicht kleiner werden. Denn Jonas Fritschi wird nach seiner Roten Karten gegen Stadtallendorf gesperrt sein. Hinzu kommt dass der Einsatz von Marc Pettenkofer (muskuläre Probleme) ebenso fraglich ist, wie auch von Adrian Müller und Leander Vochatzer, die schon gegen Stadtallendorf nicht spielen konnten. Weiter fehlen werden auf alle Fälle Kapitän Matthias Schmitz, der langzeitverletzte Luca Kölsch, Tom Schiffel und Daniel Seemann.

Nachholspiel gegen SVV Ulm steht noch an

"Deshalb muss ich erst einmal abwarten, wer am Samstag gegen Kassel überhaupt auflaufen kann", sagt Braun. "Unser oberstes Ziel ist es, die Jungs wieder in einen ordentlichen körperlichen Zustand für die restlichen Spiele zu bringen. In Kassel werden wird es gut möglich sein, dass auch Spieler auflaufen werden, die zuletzt nicht so viel Einsatzzeiten hatten."

Trotz all der Vorzeichen hat sich Braun aber zum Ziel gesetzt, "dass wir in Kassel ein gute Spiel machen und wenn möglich gewinnen. Ich bin mir sicher, dass die Jungs die am Samstag auflaufen können, gewillt sein werden, Wiedergutmachung zu leisten nach dem Spiel gegen Stadtallendorf."

Zumal auf die Eyachstädter noch weitere schwere Aufgaben in den nächsten beiden englischen Wochen warten: Am kommenden Dienstag, 11. Mai, steigt um 19 Uhr das Nachholspiel gegen den SSV Ulm; am darauf folgenden Wochenende gastiert dann der FC Homburg in Balingen, und am Dienstag, 18. Mai, müssen Trainer Braun und seine Mannschaft dann im Halbfinale des WFV-Pokals beim Oberligisten SV Stuttgarter Kickers auf der Waldau ran.