Der Ausbau der Glasfaser wird in den kommenden Wochen in Schwanau starten. Foto: Schuldt

Der Schwanauer Gemeinderat hat geschlossen dem Pachtvertrag für die Glasfaser-Stationen an drei verschiedenen Standorten zugestimmt. Mit Blick auf andere Kommunen wurde Skepsis hinsichtlich des beauftragten Unternehmen geäußert.

In Sachen Glasfaserausbau geht es in der Gemeinde Schwanau weiter voran. So hat der Rat am Montagabend im Bürgersaal in Ottenheim einstimmig für den vorliegenden Pachtvertrag zwischen Gemeinde und dem Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ mit einem jährlichen Pachtzins von 800 Euro auf einen Zeitraum von 30 Jahren gestimmt.

Verpachtet werden die Grundstücke, auf denen die sogenannten Point-of-Presence- (PoP) Stationen bereits stehen. Die kleinen Gebäude sind die Schnittstellen zwischen Fernnetz und dem Zugangsnetz der Hausanschlüsse. Zu finden sind diese Verteiler in Allmannsweier in der Stubenstraße, in Nonnenweier in der Wittenweiererstraße und in Ottenheim in der Langestraße 17. Die Orte wurden von den jeweiligen Ortschaftsräten festgelegt.

Der Pachtzins richte sich nach der Größe des PoP-Gebäudes und die dadurch benötigte Fläche.

Gemeinde wird mit Unternehmen Vorgehen genau planen

Der jährliche Pachtpreis für die Standorte Allmannsweier und Nonnenweier beträgt jeweils 250 Euro und für den Standort Ottenheim 300 Euro. Insgesamt werden somit jährlich 800 Euro Pacht für die PoP-Standorte fällig. Das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ wird den gesamten Pachtpreis von 24 000 Euro nach Unterzeichnung des Pachtvertrages in einer Summe für die gesamte Laufzeit entrichten. Günter Walter (FWV) hakte nochmals hinsichtlich der Pachtdauer nach – was denn bei einem Betreiberwechsel geschehen würde, ob die „Deutsche Glasfaser“ dann weitervermieten könne. Jens Blümle, stellvertretender Hauptamtsleiter, erklärte, dass 30 Jahre eine Standardzeit sei und bestätigte, dass die „Deutsche Glasfaser“ rechtlich gesehen die Vermietung übertragen könne.

Wittenweierers Ortsvorsteher Hartmut Läßle (Liste Hartmut Läßle) blickte mit einer gewissen Skepsis grundsätzlich auf den Ausbau mit dem Unternehmen „Deutsche Glasfaser“, habe er doch in jüngster Vergangenheit immer wieder von großen Ärgernissen in Nachbarkommunen gelesen. „Ist die Truppe denn gut genug oder braucht es vielleicht sogar weiteres Personal, das ein Auge darauf hat?“, warf er die Frage in den Raum. „Wer die passende Projektaufsicht in Wittenweier ist, wüsste ich bereits“, scherzte Bürgermeister Marco Gutmann und machte anschließend deutlich, dass bei einem geplanten Treffen mit dem Unternehmen am Mittwoch die Standpunkte klar gemacht werden sollen und dass man die Arbeiten genau verfolgen würde – „ganz genau“.

Gestartet werde aber erst einmal nicht mit zusätzlichem Personalaufwand. Das Bauamt werde die Bauüberwachung übernehmen. „Wir wollen jedenfalls nicht gleich alles schwarz sehen“, so Gutmann. Schließlich hänge es auch davon ab, wer vor Ort ist. Dies bekräftigte auch Schwanaus Bauamtsleiter Achim Rehm: „Fehler können passieren. Es gibt Kommunen, da hat der Glasfaserausbau wunderbar geklappt. Wir werden am Mittwoch genau erklären, wie in unserer Gemeinde vorgegangen werden soll: Ortsteil für Ortsteil, sukzessive Straße für Straße.“ Ein schlechtes Gefühl habe auch er nicht.

Info – Ausbaustart

Mit dem Beschluss des Pachtvertrags ist Schwanau einen Schritt voran gegangen. Somit steht dem Ausbau nichts mehr im Weg. Der Glasfaserausbau soll, so Bürgermeister Marco Gutmann, in den kommenden Wochen starten.