Soll Beer-Pong zum Ligasport werden? Die Interessierten stehen offenbar Schlange. (Symbolfoto) Foto: Pixel-Shot/ Shutterstock

Beer Pong – in den USA besonders als Trinkspiel populär – wird im Hobbykeller eines Lauffener Wohnhauses in neue Dimensionen gehoben. Für Lenny Müller und Lucas Hahn ist es ein kompetitiver Präzisionssport. Und den wollen sie auch anderen schmackhaft machen.

Deißlingen-Lauffen - Was sich anhört, wie eine Entschuldigung fürs Besäufnis, hat für Hahn und Müller ganz andere Reize. Beide sportlich interessiert, sehen darin viel Potenzial. "Olympisch werden ist vermutlich ein zu hoch angesetztes Ziel", mutmaßen die beiden. "Aber eine Liga wäre cool." Sie haben Gefallen daran gefunden, Beer Pong-Turniere zu organisieren. 2019 fand das erste statt. Und die Teilnehmer stehen Schlange.

"Beer Pong-Weltmeister will sich doch jeder Partygänger gerne nennen", ist Hahn überzeugt. Der 21-Jährige erinnert sich noch genau an seine ersten Berührungspunkte mit dem Spiel. Damals war er 16. "Beer Pong, Beer Pong, Beer Pong – nichts anderes hörte man mehr im Bauwagen." Ein Kumpel habe ihn zum Mitspielen überredet.

Trinkpflicht besteht nicht

Überreden müssen die zwei für ihren Beerpong World Grand Prix am Freitag niemanden mehr. Alle Teilnehmerplätze sind restlos belegt. 32 Teams á zwei Personen stehen in den Startlöchern. Sechs klassische rote Plastikbecher werden in einer Pyramidenformation auf einem Biertisch vor jedem Team aufgebaut. Gefüllt werden diese wahlweise mit Bier oder Leitungswasser. Teilnehmer des Turniers können sich hierfür einen Bierpass für fünf Euro kaufen. Wassertrinker nehmen kostenlos teil. Eine Trinkpflicht gibt es also nicht. Das Gewinner-Team wird selbstredend mit einem Pokal belohnt.

Die Regeln scheinen simpel zu sein. "Man muss den Ball in den Becher werfen", erklärt Hahn. Doch wäre es keine richtige Sportart, wenn es kein Regelwerk gäbe. Auf der Homepage www.bprw.de ist dieses hinterlegt. "Ein Trainingscamp gibt es nicht", sagt Hahn beinahe entschuldigend. "Es ist mehr ein Mentalsport." Man müsse ein Stück weit in einen Tunnel kommen und immer denselben Wurf abrufen können. Das könne man trainieren. Die Trinkfestigkeit natürlich auch in einem gewissen Maß.

Müller, 20 Jahre alt, studiert Physik in Bremen. Die Fluglaufbahn des Tischtennisballs, der für den Wurf in Richtung Becher-Pyramide verwendet wird, habe er bisher noch nicht berechnet, sagt er schmunzelnd. Das kann ja noch kommen.

Afterparty mit DJ Wayne

Der Beerpong World Grand Prix der Beerpong Organisation Rottweil findet am Freitag, 8. April, im Kutschenhaus in Rottweil statt. Einlass ist ab 18.30 Uhr, Beginn des Turniers um 19.30 Uhr. Zuschauer sind herzlich willkommen. Der Eintritt zum Turnier und zur Afterparty "Beerpong Beats" mit DJ Wayne ist kostenlos.