Quelle: Unbekannt

Trillfingen - Die Stadt Haigerloch kauft das alte Gasthaus "Rössle" in Trillfingen aus bisherigen Privatbesitz. Allerdings steht und fällt die Entscheidung damit, ob der Denkmalschutz für das Gebäude tatsächlich fällt

Haigerloch-Trillfingen - Die Stadt Haigerloch kauft das alte Gasthaus "Rössle" in Trillfingen sowie das daneben liegende Arnold-Gebäude aus bisherigen Privatbesitz. Allerdings steht und fällt die Entscheidung damit, ob der Denkmalschutz für das Gebäude tatsächlich fällt.

Der Haigerlocher Gemeinderat hat die Stadtverwaltung Anfang Dezember in nichtöffentlicher Sitzung zum Kauf der beiden in der Trillfinger Ortsmitte liegenden Gebäude ermächtigt. Und zwar zum Verkehrswert, den ein Sachverständiger aus Albstadt ermittelt hatte. Dessen Expertise bescheinigt dem ehemaligen Gasthaus "Rössle" noch einen Restwert von 14500 Euro und dem Arnold-Gebäude von rund 11000 Euro.

"Rössle" verfiel immer mehr

Diesen Preis akzeptierte nach einem Gespräch unserer Zeitung mit Bürgermeister Heinrich Götz auch der bisherige Besitzer. Er hatte die beiden Gebäude bekanntlich vor einigen Jahren von den Erben der letzten verstorbenene Rössle-Wirtin Paula Stehle erworben, danach aber aus privaten Gründen das Interesse an den beiden Häusern verloren, so dass das unbewohnte "Rössle" immer mehr verfiel. Immer wieder hatte er versucht, sich über Annoncen wieder von den beiden Gebäuden zu trennen.

Im Gebäude Arnold war bis Ende 2007 die Sparkasse mit einer Zweigstelle vertreten. Sie zog mit ihrer Filiale aber ins benachbarte Gasthaus "Hirsch", nachdem dessen Besitzer sich zur Ruhe gesetzt hatte. Seitdem steht auch das Arnold-Gebäude leer.

Zwar hat der Gemeinderat die Stadt zum Kauf der zwei Häuser ermächtigt, dieser steht und fällt jedoch mit der Aufhebung des Denkmalschutzes für das "Rössle". Er besteht nämlich für das alte Gasthaus. In seiner heutigen Gestalt wurde es laut Trillfinger Heimatbuch um 1790 erbaut. Sein Architektur von französischem Baustil geprägt und das verwundert nicht: der Bauplan soll von einem Bauführer des Baumeisters d’Ixnard stammen, dem Erbauer der Hechinger Stadtkirche.

Hohe Summe für Instandsetzung durch Denkmalschutz

Würde das Denkmalschutz bestehen bleiben, müssten hohe Summe in die Instandsetzung des "Rössle" investiert werden. Schon früher wurden die Kosten dafür auf rund eine Million Mark (500000 Euro) geschätzt.

Deshalb macht der Ankauf der Gebäude durch die Stadt nur Sinn, wenn der Denkmalschutz fällt. Und die Zeichen hierfür stehen gut, dies bestätigte auch Bürgermeister Götz. Grundsätzlich bestehe Übereinstimmung in der Sache mit dem Landesdenkmalamt, ein förmliche Entscheidung hat die Behörde aber noch nicht getroffen.

Wenn die Stadt endgültig im Besitz von "Rössle" und Arnold-Haus ist, sollen sie abgerissen werden. Was danach mit der Fläche passiert, wird sich zeigen. Für konkrete Pläne ist es noch zu früh. Schließlich soll der Dorfplatz im Rahmen des mit EU-Fördergeldern ausgestattenen LEADER-Programms einer gewissen Neuordnung unterzogen werden.

Von Thomas Kost