Tribergs Postenleiter Gunter Feis (links) und Udo Littwin als Leiter des Polizeireviers St. Georgen erläutern dem Gemeinderat Triberg die Kriminalstatistik der Wasserfallstadt. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Polizei stellt dem Gemeinderat die Statistik für 2014 vor / Triberg hat eine hohe Fallzahl im Bezug auf Einwohner

Von Hans-Jürgen Kommert

Triberg. Wie in jedem Jahr, so auch heuer wieder: Der Gemeinderat Triberg bekam die Kriminalstatistik des Vorjahres detailliert erklärt von Kriminalhauptkommissar Udo Littwin, seines Zeichens Revierleiter des Polizeireviers St. Georgen. Unterstützung erhielt er dabei vom Triberger Postenführer, Polizeihauptkommissar Gunter Feis.

Zunächst machten sie deutlich, dass bundesweit gesehen das Ländle in der Kriminalität weit unten rangiert mit einer Fallzahl von 5592 Verbrechen je 100 000 Einwohnern, was jedoch in nackten Zahlen nahezu 600 000 Verbrechen bedeute. Vergleichsweise hoch falle dabei die Quote im Regierungspräsidium Freiburg aus mit 6385 Fällen je 100 000 Einwohner, während der Schwarzwald-Baar-Kreis nur mehr eine Fallzahl von 4145 aufweise. Zwar liege Triberg dabei mit 4704 Fallzahlen vergleichsweise hoch, was sich allerdings auch laut Bürgermeister Gallus Strobel durch die Vielzahl an Tagestouristen stark relativiere.

"Wir hatten im letzten Jahr in Triberg einen herausragenden Fall, der auch relativ schnell aufgeklärt wurde", erinnerte auch Gunter Feis. Kaum aufgeklärt würden die 63 Fälle (Vorjahr 40) an Straßenkriminalität, bei denen es in der Regel um mutwillig beschädigte Fahrzeuge gehe. Bei den Rohheitsdelikten, die ebenso deutlich zugenommen hätten (56,3 Prozent), seien es vor allem Schlägereien mit mehreren Beteiligten gewesen, dazu zählten ebenfalls die Gewaltdelikte, die um 300 Prozent nach oben geschnellt seien – von zwei auf acht Fälle. Das seien Schlägereien, bei denen die Fäuste nicht mehr ausgereicht hätten.

"Ich freue mich über jeden Einsatz eines Ladendetektivs", brummte Littwin. Diese klärten Ladendiebstähle nämlich sofort auf, präsentierten den Beamten in der Regel auch gleich die Täter. Denn – in Triberg gab es mit 61 Diebstählen 20 (oder 48,8 Prozent) mehr als im Vorjahr. Was dann zugleich für eine wesentlich bessere Aufklärungsquote sorge als die 48,2 Prozent, die man in Triberg vorweisen könne. Die teils enormen Steigerungen rührten natürlich auch aus einem historischen Tiefststand im Jahr davor.

Cyberkriminalität ist ebenfalls ein Thema

"Aber – hinter jedem Fall steckt ein Opfer. Und dem erscheint es sicherlich wie Hohn, wenn ich sage: In Triberg ist die Welt noch weitgehend in Ordnung. Denn jeder Fall ist sicherlich einer zu viel. Es gibt Fälle, die sind in jeder Hinsicht unerklärlich, und es bleibt zu hoffen, dass die Polizei weiterhin funktioniert", schloss Littwin diesen Teil ab.

Bei den Unfallzahlen habe es ebenfalls eine leichte Steigerung von 16 auf 19 gegeben, alle jedoch ohne Todesopfer. Sieben Schwer- und 14 Leichtverletzte zeigten an, dass die Fahrzeuge immer sicherer würden. "Das kann sich aber immer schnell ändern, allerdings hat der Bund die B 33 zwischen Triberg und St. Georgen deutlich verbessert, so dass ein Unterfahren der Leitplanke durch Motorradfahrer weitgehend verhindert wird", betonte er.

Speziell für Ute Meier (SPD) habe er eine Spezialstatistik anfertigen lassen – und nun sei sie leider nicht da. Von 88 Tatverdächtigen seien 66 männlich, 22 weiblich. Davon seien zwei Kinder, ein Kind unter acht Jahren und acht Jugendliche.

Klaus Wangler (CDU) meinte dazu, es sei alles gesagt, während Klaus Nagel (FWV) die gute Zusammenarbeit zwischen Polizei und Gemeinde hervorhob. Friedhelm Weber (SPD) wollte Auskunft zur personellen Ausstattung, was Littwin positiv sah – die zugesicherten Zugänge seien pünktlich erfolgt. Reviere und Polizeiposten stünden derzeit nicht zur Disposition. Webers zweite Frage betraf die Cyberkriminalität. Ja, es gebe auf jedem Revier und jedem Posten Spezialisten dafür und auch die Ausstattung – "aber die Täter sind uns in der Regel mindestens zwei Schritte voraus." Wenn man das ändern wolle, müsste der Dienstherr viele Millionen locker machen und viel in Ausbildung investieren.