Das neueste Buch des Jakobswegpilgers. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Autor Noack stellt den letzten Teil seiner Trilogie vor

Triberg/Schonach. Einmal auf der Hauptroute des Jakobswegs, auf dem Camino Francés zu wandern, bildet für die meisten Pilger einen Höhepunkt in ihrem Leben. Sich Schritt für Schritt in frommer Erwartung vom französischen St. Jean Pied de Port aus, dem spanischen Ziel, Santiago de Compostela, zu nähern, ist für viele ein absoluter Traum und ein unvergessliches Erlebnis.

Authentische Erfahrung

Nicht so für den aus Bautzen stammenden Schriftsteller Herbert Noack, für den diese Route zum Albtraum wurde, wenn auch nur im dritten Roman seiner außergewöhnlichen Trilogie "Albtraum Jakobsweg – Fluch und Segen Camino Francés".

Auf Einladung der Katholischen öffentlichen Bücherei in Schonach und der Triberger Buchhandlung Schönenberger las der 58-Jährige, zum Bedauern der beiden Veranstalter vor wenig Publikum, aus dem letzten Teil seiner "Albtraumgeschichten".

Bereits im vergangenen Jahr las Nock im Schwimmbad Bistro in Triberg aus seinem zweiten Buch "Albtraum Jakobsweg – Mord auf der Via Podiemsis".

Der Autor weiß über was er berichtet, denn er selbst ist mit seiner Frau von 2002 bis 2017 den gesamten Jakobsweg gewandert und hat eine authentische Pilgererfahrung und somit fundierte Kenntnisse über die Landschaft, Gebäude und am Wege liegenden Klöster.

Im dritten Teil des Buches behandelt der Autor große Themen dieser Zeit wie Macht, Gier und auch den Missbrauch der Macht. Es geht um die Kirche, um Glauben und Toleranz. Bereits in einem Auszug aus dem Buch lässt sich die Spannung des Romans erahnen und so schreibt der Autor: "Eine große Menge Gänsegeier, bestimmt dreißig oder vierzig Tiere, hatten sich um einen menschlichen Körper geschart und pickten an ihm herum. Zänkisch kämpften sie untereinander um jeden Fetzen ihres Fleisches...".

Wer die Teile eins und zwei von Noacks Büchern gelesen hat, weiß, wie ihm stets die "Quadratur des Kreises" gelingt, er sich eines sensiblen Themas annimmt und in eine hoch spannende Story verwandelt. In der rasanten Geschichte, die kaum Zeit zum Luftholen lässt, sehnen sich die Romanhelden Franz und Sarah nach einem Pilgern ohne schlimme Abenteuer. Doch dieser Wunsch wird nicht erfüllt, denn sie sind noch immer umgeben von mächtigen Organisationen, die den Camino für ihre Interessen nutzen und das Rad der Ge schichte zurückdrehen wollen.

Wie sich die Handlung entwickelt, erfährt der Leser auf insgesamt 272 Seiten. Und so macht der Autor seine Leser neugierig und schreibt: "Es wird eine spannende und informative Reise, auf die man umgehend selbst gehen würde, natürlich ohne Aasfresser, ohne Mörder und Banditen. Einfach nur pilgern, so wie es sich Franz und Sarah jeden Tag aufs Neue herbeisehnen".

Deshalb wird auch dieser bemerkenswerte Kriminalroman seine Leser, genau wie die beiden Vorgänger des "Albtraum Jakobsweg", wieder in den Bann ziehen. Kurz und knapp beschreibt der Schwarzwälder Bote als Fazit in seiner Kritik: "Mysteriöse und spannende Tour."

"Gänsehautgeschichte"

Nach der Veranstaltung meinte eine Zuhörerin schmunzelnd: "Ob ich mir das Buch unbedingt unter den Christbaum legen werde, ist fraglich. Doch da ich bereits Band eins und zwei gelesen habe, werde ich diese Gänsehautgeschichte halt erst nach den Weihnachtsfeiertagen lesen."