Christof Hock (Gemeindemitarbeiter), aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold und Schönwalds Bürgermeister Christian Wörpel (von links) präsentieren die Wasserentnahmestelle am Schweizerhaus in Schönwald. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder Bote

Trockenheit: Sieben Wasserentnahmestellen werden im aquavilla-Gebiet eingerichtet / Anmeldung nötig

Von Marc Eich

Der Sommer war sowieso trocken und im Herbst kamen auch kaum Niederschläge: Die anhaltende Trockenheit macht vor allem Eigenwasserversorger zu schaffen. Deshalb wird jetzt gehandelt.

Raumschaft Triberg/St. Georgen/Furtwangen. Es ist eine außergewöhnliche Situation, mit der sich nicht nur Kommunen, sondern ebenso das hiesige Wasserversorgungsunternehmen aquavilla beschäftigen muss. Denn: Regen ist bereits seit Monaten Mangelware, das sorgt für teils extreme Trockenheit.

Das Wasserversorgungsunternehmen aquavilla geht deshalb mit den hiesigen Kommunen einen ebenso außergewöhnlichen Weg, um für Betroffene Abhilfe zu schaffen. So werden ab sofort öffentliche Wasserentnahmestellen eingerichtet, die insbesondere für Eigenwasserversorger notwendig sein dürften. Denn verschiedene Eigenwasserversorgungsanlagen im Gebiet von aquavilla seien bereits ausgefallen.

"In den vergangenen 30 Jahren, in denen ich in diesem Bereich tätig bin, war so ein Schritt bislang noch nicht nötig", unterstreicht aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold die besondere Lage. Da die Quellen nach und nach versiegen würden, wolle man vorbereitet sein.

Mit Unterstützung der Kommunen werden deshalb in St. Georgen, Königsfeld, Furtwangen, Vöhrenbach, Triberg, Schonach und Schönwald Wasserentnahmestellen eingerichtet. Mit Christian Wörpel aus Schönwald äußert sich auch der Bürgermeister einer betroffenen Gemeinde zu der derzeitigen Situation. "Einige Menschen sind nicht an das öffentliche Wassernetz angeschlossen, für sie war das ein extremes Jahr", betont Wörpel. Im Herbst hätte es nur ein paar Niederschläge gegeben – es sei aber auch aufgrund von Frost zu befürchten, dass sich die Situation weiter verschärft. Trotz allem wolle man sicherstellen, dass die Bewohner in den Außenbereichen mit Wasser versorgt werden.

Gemeinsam mit aquavilla hätten die Gesellschafterkommunen deshalb nach Lösungen gesucht – und sie in den sieben verschiedenen Entnahmestellen im gesamten Gebiet gefunden (siehe Tabelle).

Genutzt werden können diese Zapfstellen allerdings nur im Beisein eines städtischen Bediensteten, weswegen auch eine telefonische Voranmeldung vor Benutzung notwendig sei. "Wir wollen nicht, dass sich einfach jeder direkt am Hydranten bedient – das ist zudem kein Kavaliersdelikt", betont aquavilla-Geschäftsführer Michael Dold. Wichtig sei darüber hinaus, dass jeder einen entsprechenden trinkwassertauglichen Behälter mitbringt. Abgerechnet werde nach dem Kubikmeterpreis für Wasser, zusätzliche Kosten werden nicht erhoben.

Mit der Möglichkeit, das Wasser selber zu entnehmen, wolle man auch den Wasserversorgungsfahrten der Feuerwehren entgegenwirken. "Wir haben nicht ausreichend Kapazitäten, zudem sind die Fahrzeuge dafür eigentlich gar nicht ausgelegt und die Tanks müssen nach jeder Benutzung gereinigt werden", berichtet Wörpel von dem erhöhten Aufwand der Feuerwehren bei solchen Fahrten.

Laut Michael Dold seien bereits 15 Eigenversorger von der Feuerwehr beliefert worden. "Ein Brennpunkt ist hierbei St. Georgen", so der Geschäftsführer im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten.