Wie es der Zufall will, findet sich unter den Zuschauern eine Ärztin, die Manfred wiederbeleben kann. Fotos: Klossek Foto: Schwarzwälder Bote

Comedy: Zuschauer bringen sich bei "Testament à la Carte" ein / Schauspieler beweisen Improvisationstalent

Triberg (nmk). Wie starb der bekannte Wissenschaftler Willliam Chattney? Was vermacht er seinen Hinterbliebenen? Und welches Geheimnis nahm er mit ins Grab? Diesen Fragen gingen Notar Sir Norman Green (Uwe von Grumbkow) und sein Assistent Manfred (Maximilian Sordon) beim Kriminal Comedy Dinner "Testament à la Carte".

Das Improvisationsstück basierte zum größten Teil auf der Interaktion mit den Zuschauern, die sich für die Testamentsvorlesung im Parkhotel Wehrle eingefunden hatten. Zu Beginn erhielt jeder Gast eine neue Identität. Das Losglück entschied, auf welchen Namen man für die nächsten drei Stunden hörte und welche Rolle einem zuteil wurde. Manch einer kannte den Verstorbenen demnach so gut, dass er von seinem Lieblingsgericht oder seiner Arbeit berichten konnte, andere wiederum sollten auf ein bestimmtes Stichwort hin bei der Testamentsvorlesung in Tränen ausbrechen.

Schauspieler und Zuschauer rekonstruierten so den Lebenslauf des Wissenschaftlers, der in diesem Fall als Chemiker tätig war und an einer Pilzvergiftung starb als er seine Lieblingsspeise, Jägerschnitzel, zu sich nahm.

Nicht ohne Probleme verlief die Testamentsverlesung, da die Hinterlassenschaft des Professors in einer verschlossenen Kiste lag. Eben diesen zu finden, um den geheimnisvollen Inhalt an die Hinterbliebenen weiterzugeben, war fortan Mister Greens und seines Assistenten Manfreds Ziel. Die beiden Schauspieler schlüpften dabei in verschiedene Rollen, traten etwa als Wahrsager oder FBI-Detective auf, um gemeinsam mit den Zuschauern das Rätsel zu lösen.

Die Interaktionen mit dem Publikum sorgte dabei für viele Lacher, etwa wenn eine zufällig anwesende Ärztin den Assistenten Manfred wiederbeleben musste, "Extrem Norbert" mit seinen Superkräften die Situation retten musste oder ein Wahrsager die zuvor aufgeschriebenen Weisheiten des Publikums von sich gab wie "I love you, you love me, wo laafe ma gemeinsam hie?". Ab und an mussten sich dabei auch die Schauspieler ein Lachen verkneifen.

Der Spaß und die Unterhaltung – das stellte sich schnell heraus – stand bei dieser Vorführung im Vordergrund. Der rätselhafte Teil im "Kriminal Comedy Dinner" kam dabei allerdings etwas zu kurz. Wer einen Abend voller Rätsel und Kniffe erwartet hatte, wurde insgesamt gesehen enttäuscht. Dank der bravourösen Leistung von Uwe von Grumbkow und Maximilian Sordon, die mit ihrem Improvisationstalent glänzten, war der lang anhaltende Applaus am Ende der Vorstellung dennoch mehr als gerechtfertigt.