Beim Boule-Turnier erweisen sich die Triberger als unerwartet starke Gegner. Ganz wichtig ist die Auswertung – da kann es schon mal um Millimeter gehen. Foto: Schwarzwälder Bote

Schinkenfest: Gottesdienst in zwei Sprachen / Viele Gruppen beteiligen sich / Premiere für Boule-Turnier

Die Festivitäten anlässlich des Triberger Schinkenfests mit großem Flohmarkt und Feier der 55-jährigen Städtepartnerschaft zwischen Triberg und Fréjus sind vorbei. Das stramme Programm, das die Organisatoren für die zahlreichen Gäste aus Nah und Fern vorbereitet hatten, hatte es in sich.

Triberg. Nach den beiden ersten Festtagen mit teils heftigen Gewittern und Regenfällen begann der Sonntag mit Kaiserwetter. Es war wunderbar warm und zumeist sonnig, als die Musiker der Stadt- und Kurkapelle Triberg in ihren historischen Uniformen morgens die Trachtenträger zur Stadtkirche führten. Mit einem Willkommenstanz der jungen Triberger Trachtentänzer begann dort der von drei Pfarrern geleitete Festgottesdienst.

Mit einem ganz besonderen Auftritt wurde die große Heilige Schrift ins Gotteshaus gebracht: Die Gruppe "OFAFOLAU 83" aus Fréjus, deren Mitglieder aus dem Südpazifik stammen, übergaben sie im Zuge eines ihrer heimischen, recht martialisch anmutenden Tänze. Es sollte ein langer Gottesdienst werden, da er, mit Rücksicht auf die französischen Gäste, in jedem Teil zweisprachig stattfand. Zelebriert wurde er durch Pfarrer Andreas Treuer, der von Vikar Maroun Badr aus Fréjus und seinem evangelischen Amtsbruder Markus Ockert unterstützt wurde.

Auf dem Kirchenvorplatz führten die Trachtenträger der Gemeinde Turckheim aus dem Elsass witzige Tänze vor, die auch viel mit Wein und dessen Genuss zu tun hatten. Der Kontakt zu den Elsässern kam durch den Schwendi-Bund zustande, wo auch die Franzosen Mitglied sind. Abschließend gab es noch einige Stücke, die der Familienchor Triberg und die Chorgemeinschaft Nußbach zu Gehör brachten. Auch die Kurkapelle Triberg unter der Leitung von Hansjörg Hilser trug zum Gelingen des Gottesdienstes bei. Den krönenden Abschluss bildete das "Ave Maria" von Giulio Caccini, meisterhaft vorgetragen von Carméla Mancini aus dem Chor "CIP".

Nach dem Gottesdienst zogen die Besucher weiter zum Festgelände, ins dortige Zelt und ins Kurhaus, wo der Empfang für die Leiter der verschiedenen Trachtengruppen sowie die Vorbereitungen für den Trachtenumzug durch die Innenstadt begannen.

60 Spieler kommen zum Turnier bei Naturbühne

Im Rahmen der Jubiläumsfeier gab es vor Ort erstmals auch ein Boule-Turnier. Dieses war eine Herausforderung für Triberg, obwohl es eine Boule-Gruppe innerhalb des Turnvereins gibt, die vor zehn Jahren ins Leben gerufen wurde und für die sich Otto Melcher als Verantwortlicher gefunden hat.

Boule-Triberg erwies sich tatsächlich als unerwartet schwerer Gegner für die geübten Spieler aus Fréjus, die eher eine besondere Variante des Boule spielen, Pétanque.

Gegen die versierten Spieler aus Südfrankreich konnte sich Marita Versemann vom Turnverein ganz besonders gut behaupten und ins Finale vordringen, was ihr seitens der französischen Gäste sehr viel Ehre einbrachte.

Statt der gemeldeten 30 Spieler fand sich auf dem Platz bei der Naturbühne am Wasserfall die doppelte Menge ein, nachdem der Bauhof mit Splitt dafür gesorgt hatte, dass der Platz bespielbar war.