"Wasser marsch" heißt es bei der Hauptprobe der Triberger Gesamtwehr in der Gerwigstraße (Bild links). Unter den Augen vieler Schaulustiger beweisen die Feuerwehrleute aus den drei Abteilungen der Wasserfallstadt ihre Schlagkraft (Bild unten). Über die B500 wird bei der Hauptprobe eine Schlauchüberführung gelegt Die Feuerwehr regelt den Verkehr (Bild oben). Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder Bote

Probe: Einsatzkräfte rücken in die Gerwigstraße aus / Gesamtkommandant zieht positive Bilanz

Die Triberger Gesamtwehr probte am Wochenende für den Ernstfall. Viele Bürger verfolgten das Spektakel in der Gerwigstraße. Bei der Probe kam auch eine Neuanschaffung zum Einsatz.

Triberg. Bei Schweißarbeiten im Keller eines Hauses ist es zu einem Brand gekommen. Das gesamte Treppenhaus ist verraucht, Bewohner sind verletzt und zwei Arbeiter einer Installationsfirma werden vermisst. Was real klingt, war in Wirklichkeit das Szenario, das sich der Gesamtkommandant der Feuerwehr Triberg, Jens Wallishauser, für die Hauptprobe seiner Wehr ausgedacht hatte. Übungsobjekt war ein unbewohntes Doppelhaus in der Gerwigstraße, das sich im Besitz der Firma FTG befindet.

Dicke Rauchschwaden drangen aus den zum Teil offenstehenden Fenstern im Ober- und Dachgeschoss, aus denen auch mehrere Bewohner, die von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr gespielt wurden, auf sich aufmerksam machten. Durch die starke Rauchentwicklung im Treppenhaus wurde den Jugendlichen der Fluchtweg abgeschnitten, sodass die erste Aufgabe für die rasch nach der Alarmierung eintreffenden Feuerwehrleute die Rettung der im brennenden Haus gefangenen Personen war.

Bewohner werden befreit

In zwei Einsatzabschnitte wurde die Probe im Vorfeld gegliedert: Für den ersten Abschnitt entlang der Gerwigstraße war Bernd Schneider als stellvertretender Kommandant der Triberger Abteilung zuständig. Ihm unterstanden die Kräfte der Abteilungen Triberg und Gremmelsbach, deren Aufgaben klar definiert waren. Unter den Augen zahlreicher Bürger wurde in Windeseile die Drehleiter ausgefahren, um zwei der Bewohner von Atemschutzträgern aus dem obersten Geschoss zu befreien. Unterdessen wurde am Boden die Wasserversorgung aus Hydranten aufgebaut, wobei das neue Tanklöschfahrzeug aus dem Jahr 2017 in Aktion trat.

Besonders erfreut zeigte sich Kommandant Jens Wallishauser auch über den Einsatz eines neuen aufblasbaren Zeltes, das auch in wirklichen Notfällen als Sammelstelle für Bewohner und Verletzte dienen könne. "Die Stadt Triberg macht in dieser Hinsicht leider nicht so viel. Aber wir haben einen Förderverein, der solche Anschaffungen ermöglicht", meinte Wallishauser.

Am Haus nutzten die Feuerwehrmitglieder indes auch bewährtes Einsatzmaterial, denn neben der modernen Drehleiter dienten auch tragbare Leitern dem Befreien von Bewohnern. "Besonders im unteren Teil des Hauses ist das für die Einsatzkräfte recht riskant, denn es kommen auch dreiteilige Schiebleitern zum Einsatz", erläutert Wallishauser.

Kleinere Panne

Dafür war jedoch die Abteilung aus Nußbach zuständig, die mit ihrem Kommandant Erhard Haberstroh und drei Fahrzeugen im zweiten Einsatzabschnitt für Brandbekämpfung, Bergung und den Aufbau einer unabhängigen Wasserversorgung sorgte. Über die B 500 wurde deshalb eine Schlauchüberführung gelegt, die den ungehinderten Wasserfluss von der Saugstelle, die sich hinter der Bahnunterführung an der Gutach befand, gewährleistete. "Das ist eine Maßnahme, für die zwar sehr viel Personal gebraucht wird, die aber eine gute Wasserversorgung ermöglicht", so Wallishauser.

Trotz einer kleineren Panne, bei der sich ein Schlauch vom Tanklöschfahrzeug löste, fiel das Fazit des Gesamtkommandanten bei der Besprechung der Übung durchweg positiv aus. Innerhalb von 25 Minuten nach der Alarmierung sei die Befreiung aller Bewohner gelungen. "Das ist ein akzeptabler Rahmen", sagte er. "Die Probe hat gezeigt, dass die Gesamtwehr gut funktioniert und Triberg gut aufgestellt ist", resümierte der Kommandant mit Blick auf die insgesamt 49 Einsatzkräfte, von denen 15 aus Triberg, 12 aus Gremmelsbach und 22 aus Nußbach an der Probe teilgenommen hätten.

Mit dabei war auch die Führungsgruppe C, die aus Mitgliedern der Feuerwehren aus der gesamten Raumschaft besteht. Bürgermeister-Stellvertreter Klaus Wangler lobte die Arbeit der Feuerwehrleute und sagte die Unterstützung der Verwaltung und des Gemeinderates zu.