Dass Markus Nagel seine Töchter dabei hat, ist seit Jahren normal – diesmal ist sogar seine Frau dabei. Foto: Schwarzwälder Bote

Vereine: Abfischen des Angelvereins vor Beginn der Schonzeit / Dieter Burger holt den diesjährigen Titel

Nachdem das Anfischen Corona-bedingt rein privat und ohne den gewohnten Umtrunk stattfand, freuten sich die Mitglieder des Angelsportvereins "Schwarzwaldquelle" umso mehr auf das Abfischen, das zugleich eine interne Vereinsmeisterschaft darstellte.

Raumschaft Triberg. Das hatte man am Bergsee schon länger nicht mehr erlebt: Morgens deutlich vor acht Uhr am Sonntag bei zunächst recht kühlen Temperaturen kamen etliche Männer, ein paar Frauen und (immer mehr) Kinder und ließen sich rund um den See nieder. Sie packten jede Menge Gerätschaften aus – und begannen Schlag 8 Uhr, ihre Angeln auszuwerfen.

Eingeladen hatte der Schonacher Angelsportverein "Schwarzwaldquelle" zum Kameradschaftsfischen, das zugleich aber auch "Königsfischen" war. In wenigen Tagen beginnt zudem für die meisten Fischarten die Schonzeit.

Zwischen 8 und 10.30 Uhr wurde der gesamte Fang, den die versammelten Petrijünger anlanden konnten, gewogen und addiert. Der Angler mit dem meisten gefangenen Fisch-Gewicht, also der König des Tages, war jedoch nicht zwangsweise auch derjenige ist, der für seine Familie eine leckere Mahlzeit mit nach Hause bringt. Viele der geangelten Fische dienten schließlich auch wieder direkt als Köder.

"Ein paar Barsche, vielleicht auch einige Hechte oder Zander, ziemlich kapitale Karpfen und Regenbogenforellen kann man hier fangen, vielleicht auch einige Rotaugen oder Rotfedern", nannte der neugewählte Vorsitzende Dirk Otto die Arten, die im Bergsee schwimmen. Dementsprechend hatten einige Angler auch schon mal einen schönen Fang sowie diverse "Weißfischchen" als Köder am Haken.

Kurz vor Beginn der Schonzeit für Forelle oder Saibling schienen die Fische nicht wirklich hungrig zu sein, obwohl sie sich durch Sprünge den Anglern gerne mal zeigten. Andere erwiesen sich manchmal auch als schlau genug, die Köder ganz dezent ohne Biss vom Haken zu lösen. Das war oftmals Brotteig, denn "hier werden halt trotz des Verbotes die Enten mit Brot oder Brötchen gefüttert, also ist das auch gewohntes Futter für die Fische", erläuterten die Angler. Auf eine Art "Burger" als Köder setzte beispielsweise Thomas Otto: Wurm und Teig waren die Zutaten dieser Eigenkreation.

Zugegeben, der eine oder andere Petrijünger schaffte es in der Tat, eine Mahlzeit mit nach Hause zu nehmen. Doch vom Thron waren sie weit entfernt. Denn gegen gleich vier Karpfen mit einem Gesamtgewicht von 2610 Gramm von Dieter Burger kam an diesem Tag keiner an. Gut fünf Pfund Fisch – und nicht mal ein Mittagessen, denn Burger mag Karpfen ebenso wenig wie Schwiegersohn Patrik Velten oder Enkel Loris, zudem waren die Fische eher klein.

"Es wäre nicht das erste Mal, dass einer noch kurz vor Schluss ein richtig dickes Ding rausholt. Und es ist sicher, dass im Bergsee richtig kapitale Karpfen mit 20 Pfund Gewicht drin sind", erinnerte der Vorsitzende, der selbst einen starken Saibling anlandete. Das aber war beim diesjährigen Königsfischen nicht der Fall. Zur Siegerehrung wurde im Anschluss gemeinsam ins Bergseestüble eingekehrt.