Der Herbstausflug der Gremmelsbacher Senioren führt ins Auto- und Uhrenmuseum in Schramberg. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausflug: Senioren besuchen zwei Schramberger Museen

Triberg-Gremmelsbach. Die Gremmelsbacher Senioren unternahmen schon längere gemeinsame Fahrten, aber kaum eine, die mehr Informationen bot als die jüngste Herbstfahrt nach Schramberg. Der Weg führte durch das romantische Bernecktal mit seinen Granitfelsen und idyllischen Partien. Welche Geschichte diese Industriestadt in der Nachbarschaft hat und wie sie diese in der Erinnerung bewahrt, konnte hier jeder mit Erstaunen feststellen.

Erstes Ziel war das Auto- und Uhrenmuseum im ehemaligen Werksgebäude der Firma Junghans. Die Führung ist hier Chefsache. Sein Wissen ließ Harald Huber, der Leiter des Museums, verströmen, über eine Stunde lang, aber langweilig war es keinen Augenblick. Denn die Senioren hatten die technische Entwicklung der letzten Jahrzehnte miterlebt, beim VW-Käfer angefangen. Und alle weiteren Fortbewegungsmittel: Fahrrad, Motorroller, Kleinwagen, dreirädrige Kleintransporter bis zu Luxuslimousinen und Straßenkreuzern, Jahre des Elends, der Not, die erfinderisch macht, Holzvergaser und Antriebsmotoren mit Pellets. Wie fern schien die Zeit, als man den Beruf des Tankwarts noch erlernte. Ausgestellt wurden auch Wohnungseinrichtungen, handbetriebene Küchengeräte, Waschzuber, bevor es die Waschmaschine gab.

Nostalgische Empfindungen löste der "Tante-Emma-Laden" aus. Aber Schramberg war und ist wieder die klassische Uhrenstadt. Junghans überragte alle anderen, war weltgrößter Uhrenproduzent und in der Firma war es Artur Junghans, "das Käpsele", wie ihn Huber nannte, mit seinen vielen Patenten und unerschöpflichem Einfallsreichtum. Die Firma blühte bis zur Wirtschaftskrise, dann kam der Absturz. Heute gibt es sie wieder mit 100 Angestellten. Das Fabrikgebäude wurde das Museum.

Heute ist es die Quarzuhr, die unveränderlichen Schwingungen geben die Geschwindigkeit für die Zeiger an und an Genauigkeit nicht zu übertreffen ist, Uhren in allen Formen und Designs. Eine Überraschung für die Senioren war, welche Wandlungsfähigkeit die gute alte Kuckucksuhr in der Gegenwart durchlebt, der Blasebalg ist sichtbar. Der Kuckuck verschwindet nach seinem Ruf nicht mehr im Gehäuse, sondern sitzt obendrauf, außerdem können die Gehäuse Farben annehmen, von Braun bis Silber. Ein Meilenstein war die Funkuhr, auch sie von Junghans entwickelt. Die Sensation war die Stoppuhr von Junghans, die es zu "olympischen Ehren" brachte.

Doch dieses Museum ist nicht das einzige in Schramberg. Wer noch Lust hatte, konnte sich im Eisenbahnmuseum umsehen. Es beherbergt viele Modelleisenbahnen.

Wer noch mehr entdecken wollte, konnte im Stadtpark kultivierte Natur bewundern, bis Doris Engelke zur Heimfahrt aufrief. Unterwegs ging es zum Abendessen in die "Krone" in Reichenbach.