Die Tränkle-Mitarbeiter (vorne links in Triberg, rechts in Elzach) im Jubiläumsjahr. Im Hintergrund die Produktionshalle in Elzach. Foto: Schwarzwälder-Bote

Firma Anton Tränkle feiert 125-jähriges Firmenbestehen / Mit Björn Tränkle vierte Generation im Unternehmen

Triberg/Elzach (bk). Die traditionsreiche Firma Anton Tränkle GmbH & Co KG feierte ihr 125-jähriges Firmenbestehen. Das Unternehmen mit Standorten in Triberg (Verwaltung) und Elzach (Produktionshalle) zählt heute nach eigenen Angaben zu den führenden Anbietern von hochwertigen Präzisionsdrehteilen, Ventilen und drehteilbasierter Baugruppen.

Beliefert werden von Tränkle weltweit vertretene Kunden der Sanitär- und Haustechnik, Automobilindustrie, Elektrotechnik sowie weiterer Branchen. Präzision hat seit der Unternehmensgründung durch Anton Tränkle im Jahr 1889 Tradition. Tränkle wuchs auf dem elterlichen Bauernhof in Yach/Elzach auf und erlernte später in Triberg in der aufstrebenden Uhrenindustrie das feinmechanische Handwerk, wobei er täglich die Strecke von Yach nach Triberg über den Rohrhardsberg zu Fuß absolvierte.

Bereits kurz nach dem Ende seiner Ausbildung gründete Tränkle das Unternehmen mit einer geliehenen Drehmaschine. Mit großem persönlichem Einsatz, seinem Pioniergeist und der unbändigen Neugier auf alles Technische baute Anton Tränkle einen Betrieb für die Herstellung von Drehteilen auf.

Während Anton Tränkles große Stärke die Technik war, zeichnete sich sein Sohn Hermann durch sein kaufmännisches Geschick aus. Als er nach dem Ersten Weltkrieg in den väterlichen Betrieb eintrat, war dies eine ideale Ergänzung. Gemeinsam führten beide das wachsende Unternehmen durch die Unbilden der inflationären 20er-Jahre und der anschließenden Weltwirtschaftskrise. Bis Mitte der 30er-Jahre waren Fahrradventile das wichtigste Tränkle-Produkt. Sie wurden von hochwertigen Kugellagern abgelöst.

1945 teilte die Firma das Schicksal vieler anderer Unternehmen: die Demontage sämtlicher Maschinen. Gerade als Vater und Sohn versuchten mit gebrauchten Maschinen einen neuen Anfang zu machen, starb im Frühjahr 1946 der Firmengründer Anton Tränkle. Von ähnlichem Pioniergeist geprägt wie sein Vater, baute Hermann Tränkle das Unternehmen wieder auf. Gleichzeitig entschloss er sich zu einer neuen Ausrichtung des Produktionsprogramms, die bis heute gilt: hochwertige Präzisionsdrehteile für nahezu alle Industriezweige.

Mit dem Einstieg von Gerhard Tränkle im Jahr 1968 wurde die kontinuierliche Expansion des Unternehmens vorangetrieben. Der 1977 erbaute Produktionsstandort in Elzach stellte eine neue Dimension in der Drehteilfertigung dar und ist bis heute äußerst effizient. Seit 2008 ist mit Björn Tränkle bereits die vierte Generation im Unternehmen tätig.

Das 125-jährige Firmenbestehen wurde den aktiven und ehemaligen Mitarbeitern gewidmet, als Dank für die erbrachten Leistungen. In der von Björn Tränkle gehaltenen Festrede wurde hervorgehoben, dass jeder ein Teil der Unternehmensgeschichte ist und seinen Teil zum Unternehmenserfolg beigetragen hat. Er, als vierte Generation freut sich darauf die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam mit diesem guten Team annehmen zu können. Wichtig sei es jedoch sich nie mit dem Erreichten zufrieden zu geben und sich kontinuierlich weiter zu entwickeln.

Großen Anklang fand der Tag der offenen Tür für alle Angehörigen. Für die 600 Teilnehmer gab es ein buntes Programm mit Werksführungen, einem Kinderprogramm bis hin zu einer Oldtimerausstellung mit 20 Fahrzeugen.

Die abendliche Jubiläumsveranstaltung wurde in einem Festzelt auf dem Firmengrundstück in Elzach mit 400 aktiven und ehemaligen Mitarbeitern und deren Partnern gefeiert. Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung vom Tränkle Mitarbeiter Siegfried Läufer und seiner Band "feelHarmony".

Glückwünsche zum Firmenjubiläum übermittelte der Elzacher Bürgermeister Roland Tibi in seiner Ansprache auch stellvertretend für den anwesenden Schonacher Bürgermeister Jörg Frey.

Der Höhepunkt des Jubiläumsabends war die Mitarbeiterehrung. Ausgezeichnet wurden 13 Jubilare für ihre Leistungen und ihre Loyalität.

u Für zehn Jahre Betriebszugehörigkeit wurden Michael Stenzel und Karin Wehrle-Hinz geehrt. Bis die beiden Jubilare jedoch die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 20,7 Jahre erreichen, haben sie noch einige Arbeitstage vor sich.

u Für 25 Jahre wurden Hartmut Fischer, Bernhard Oswald, Günther Wegner, Alexander Wernet, Dieter Häringer, Klaus Müller, Hatice Göcmez, Siegbert Pohl, Marion Manz und Ivan Mak ausgezeichnet.

u Einen besonderen Applaus erhielt Erwin Kienzler, der 1964 seine Ausbildung als Industriekaufmann bei Tränkle begann und zwischenzeitlich auf eine 50-jährige Laufbahn zurückblicken kann.