Mit Volldampf in den Bahnhof Triberg: Die historische Dampflok 01 519 der Eisenbahnfreunde Zollernbahn zieht nicht nur Wagons, sondern auch etliche Besucher aus der Region und von weiter her an. Fotos: Nagel Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeit: Badische Schwarzwaldbahn hat an Attraktivität nichts verloren / Philipp Saier erläutert Landschaft

Zwischen 1863 und 1873 wurde sie nach den Plänen von Robert Gerwig erbaut: Die Badische Schwarzwaldbahn, die sich von Offenburg nach Singen über eine Gesamtstrecke von 150 Kilometern durch die Landschaft schlängelt.

Triberg. Dass die Gebirgsbahnstrecke mit ihren Kehrschleifen und Tunnels über 650 Höhenmeter dabei überwindet ist auch heute noch faszinierend. Das zeigte sich bei der jüngsten Fahrt mit einem Dampfsonderzug, die ihren Anfang am Osterwochenende am Triberger Bahnhof nahm.

Gleich zwei Fahrten mit einer historischen Dampflok standen auf dem Fahrplan. Sowohl am Ostersonntag als auch am Montag boten die Eisenbahnfreunde Zollernbahn gemeinsam mit der Stadt Triberg jeweils eine gut dreieinhalbstündige Fahrt von der Wasserfallstadt nach Hausach an.

Willkommene Abwechslung

Los ging es am Montag mit Verspätung. Dennoch harrten etliche Mitfahrer schon rechtzeitig vor der Abfahrt im strömenden Regen aus. Und obwohl nur eine einzige Karte reserviert wurde, blieben zum Schluss nur noch rund zehn Fahrkarten übrig. Brechend voll waren die alten Zugwaggons, da viele Bahnfans und Familien die Fahrt wohl als willkommene Abwechslung zum kalten und regnerischen Ostermontagswetter sahen, wie Philipp Saier im Gespräch mit unserer Zeitung berichtet.

Der 16-jährige Gymnasiast moderiert bereits im dritten Jahr die Sonderfahrten mit der Dampflock und weist die Mitfahrer nicht nur auf landschaftliche Besonderheiten hin. Er wechsle sich mit Gottfried Philipp aus Schonach ab, der schon ein alter Hase beim Kommentieren der besonderen Zugfahrten sei. "Er war am Ostersonntag dran, ich bin heute dran", so Saier am Montag. So würden sie es auch bei den 14 noch in diesem Jahr folgenden Fahrten machen. "Leider ist der Ausblick aufgrund des Wetters heute nicht so toll", sagt Saier.

Zunächst ging es nach St. Georgen. Dieses tunnelreiche Stück wolle man den Besuchern nicht vorenthalten. "Ganze 18 Tunnel gibt es auf diesem kurzen Streckenabschnitt", informiert Saier. In der benachbarten Bergstadt werde die Lok dann umgekoppelt, wie auch Zugführer Matthias Welsch von den Eisenbahnfreunde Zollernbahn zu berichten wusste. Genauso wie Lokführer Horst Buck und Heizer Gunnar Wilss ist Welsch ehrenamtlich für seinen Verein tätig. "In Hausach können die Besucher die Schwarzwald-Modellbahn besichtigen", so Saier. Anschließend ging es zurück in die Wasserfallstadt.