Sie sind ein Team: die Swing-Classic-Connection mit Pianist Samuel Sembach, Leader Ignatius Patscheck, Klarinettist Martin Dresp, Neil Richter, Bass, und Drummer Dominik Kitiratschky. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Swing-Classic-Connection trifft Geschmack des Publikums / Kombination macht Reiz aus

Von Siegfried Kouba Triberg. Er ist längst Pensionär, war Lehrer, Musikdirektor und darf als Triberger "King of Arrangements" gelten: Ignatius Patscheck. Der leidenschaftliche Musiker hat ungezählten Schülern zu gediegener Ausbildung und künstlerischer Reife verholfen, gründete Bands oder Combos und hob die "Swing-Classic-Connection" aus der Taufe. Dieses Quartett war jetzt in der Asklepios-Klinik zu hören und es traf den Geschmack des Publikums.

Mit Martin Dresp, Klarinette, Pianist Samuel Sembach, Neil Richter, Bass, und Dominik Kitiratschky, Drumset, formierte sich ein Ensemble, das in den musikalischen Formulierungen Patschecks aufging. Und das sind bearbeitete Hits aus Klassik und Jazz. Was den Reiz ausmacht, ist die Kombination, der Mix andersgearteter Werke, die aber durch Bearbeitungs-Geschick eine Symbiose eingehen. Wer könnte sich vorstellen, dass die berühmte Ouvertüre von Suppés "Dichter und Bauer" und das ebenso gefeierte "Hello Dolly" von Jery Hermann eine Ehe eingehen? Melodiöse Schönheit, der unterhaltsame Ton, Überraschungseffekt und das perfekte Ineinanderweben machten es möglich, einen neuen Hit zu kreieren.

Die scheinbare Spontanität war bereits bei "Elise Bounce" zum Auftakt zu spüren: Beethovens "Pour Elise" als moderater, entspannt phrasierter Swing mit ausdrucksstarker Klarininetten-Kadenz. Mozart und ein Jazz-Song danach: Ein Ausschnitt aus der C-Dur-Sonate und der Song "Bye, bye blues" – Standards aus Klassik und Jazz, die besonders den Pianisten und Kontrabassisten herausforderten. Gar köstlich waren Gershwin-Melodien wie "Oh Lady be good" und "It’s wonderful" oder der dahingleitende "Cyngne" aus Saint-Saens "Carnaval des animaux" zu hören – einfach marvelous.

Wie Barock aus Bachs Händen und "Jumpin at the woodside" von Count Basie zusammenpassen, das bewies das mit außergewöhnlicher Akzentuierung und Drummer-Farbe ausgestattete "Italienische Konzert". Eine Originalkomposition war Patschecks "Schwarzwald und der Wasserfall", eine kleine, nicht ganz ernst zu nehmende Reminiszenz an Triberg. Ein Orgelhit ist Johann Sebastian Bachs "Toccata" (BWV 565) mit ihrem populären Verzierungsmotiv. Zusammen mit Ellingtons "Take the a’train" war bei erstaunlicher Arbeit von Klavier und Bass eine gekonnte Mixtur zu hören.

Expressiv wurden "Liebesträume" von Franz Liszt und Paul Senneville geboten, eine Parade der vier Instrumentalisten. Dann kam die große Stunde für den Klarinettisten mit "Airmail special" des "King of Swing" Benny Goodman und "Sing, sing, sing" von Louis Prima, der nicht nur durch "Just a Gigolo" bekannt wurde. Der Beifall war überwältigend, und fällig wurden "Mozart und El Cumbanchero" sowie "Stranger on the shore" von Acker Bilk als therapeutischer Beitrag und liebevoller Abschiedsgruß.