Claudia Waldvogel, die Vorsitzende des Zweigvereins Triberg, berichtet strahlend über die Solibrot-Aktion in der Fastenzeit, deren Erlös für benachteiligte Mädchen und Frauen in Entwicklungsländern bestimmt ist. Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Nur Mädchen dürfen beim Gottesdienst ministrieren / Tribergerinnen zahlreich in Freiburg vertreten

Der Diözesanverband des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) feierte in Freiburg seinen 100. Geburtstag. "Das war ein traumhaft schönes Jubiläum", schwärmte die Diözesan-Vorsitzende Doris-Seiberling in ihrer Abschlussrede, bei der sie sich bei allen Mitwirkenden bedankte.

Raumschaft Triberg/Freiburg. Auch die Frauen des Vereins Triberg, die am Fest teilnahmen, zeigten sich begeistert vom Jubiläum. Mit einem feierlichen Gottesdienst in der Konvikt-Kirche hinter dem Münster begann das Fest. Das Gotteshaus des Priesterseminars war mit Frauen jeden Alters gefüllt. Das Leitungsteam eröffnete mit drei Ministrantinnen den feierlichen Einzug der beiden Priester. Alle drei Mädchen, die den Altardienst übernahmen, kamen aus der Seelsorgeeinheit "Maria in der Tanne". Sicher wäre auch gerne mancher Ministrant gekommen, doch die Jungen durften ausnahmsweise an diesem Tag nicht ministrieren. Lydia Reffel trug das Kreuz voraus, während Nicole Waldvogel und Sarah Schwer als Kerzenträgerinnen fungierten.

In Konzelebration mit dem Dompfarrer Christian Würtz, der am kommenden Sonntag zum Bischof geweiht wird, leitete Bernd Uhl den Jubiläumsgottesdienst. Der emeritierte Weihbischof Uhl vertrat Erzbischof Stephan Burger, der sich entschuldigen ließ, weil er kurzfristig einen wichtigen Termin im Vatikan wahrnehmen musste.

Die Predigt des Weihbischofs rankte sich um das Jesuswort aus der Bergpredigt: Suchet zuerst das Reich Gottes und alles andere wird euch dazu gegeben werden. Bernd Uhl erinnerte an negative Beispiele von Menschen, die ihr Glück suchen, es aber nicht finden können. "Mit dem Reich Gottes ist die Liebe zu Gott und den Mitmenschen gemeint", verdeutlichte der Prediger.

Er lobte den KDFB, der seit 100 Jahren in der Erzdiözese die richtigen Prioritäten gesetzt habe. Der Gottesdienst wurde musikalisch umrahmt vom Chor Capella Nova aus der Kirchengemeinde Freiburg-Tuniberg. Die Dirigentin Brigitte Vielsack begleitete die modernen Lieder mit ihrer Gitarre. Das Instrumental-Ensemble Conissimo aus Kenzingen im Breisgau bereicherte mit besinnlichen Melodien ebenfalls den Gottesdienst. Nach der kirchlichen Feier gab es zunächst einen Sektempfang und anschließend wurden alle Gäste in den großen Speisesaal des Konvikts zum Mittagessen eingeladen. Für den Nachmittag hatten die Leitungsteams der Zweigvereine ein interessantes Programm vorbereitet, das Ute Hücker aus Köln moderierte. Die Pressereferentin des KDFB sparte nicht mit Lob für das Frauen-Orchester "Sax mit Herz", das den Nachmittag mit Saxofon-Musik verschönerte und viel Beifall hervorrief.

Das Thema des Nachmittags hieß: Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft. Nach dem Blick ins 20. Jahrhundert und den schwierigen Kampf der Frauen um Gleichstellung mit den Männern beschäftigten sich die Vorsitzenden der Zweigvereine mit der Gegenwart. Sie erzählten von verschiedenen Aktionen, angefangen von der Flüchtlingsarbeit über den Dorfladen, der wieder ins Leben gerufen wurde bis hin zur Hausaufgabenhilfe für Schüler und Förderung von Vorschulkindern.

Ganz zum Schluss kam der Zweigverein Triberg zu Wort. Die Vorsitzende Claudia Waldvogel berichtete über die Solibrot-Aktion, die in der Raumschaft schon zum zweiten Mal mit großem Erfolg durchgeführt wurde. Die Moderatorin lobte das ehrenamtliche Engagement.

Beim Blick in die Zukunft wurde es spannend, denn der Frauenbund hat große Ziele für die kommenden Jahre. Fünf Themen stehen im Mittelpunkt: Frauen-Solidarität, Lohngerechtigkeit, Glaube mit christlichen Werten, Verantwortung für Menschen und Umwelt sowie Weiheämter für katholische Frauen. "Es geht schlicht und einfach um die Glaubwürdigkeit unserer Kirche. Wir Frauen müssen uns bewegen und Forderungen stellen, sonst ändert sich nichts", hieß es zum Schluss.