Im Winter benötigen viele Wildarten wegen der Nahrungsknappheit besondere Ruhe. Werden sie permanent gestört und müssen sie fliehen, gerät der Energiehaushalt durcheinander. Unter Umständen kann das zum Tod der Tiere führen. Foto: SB-Archiv

Störungen im Winter können tödlich sein. Verband belohnt Jagd auf heimische Raubtiere.

Triberg - Die Jäger der Raumschaft machen sich Sorgen um das Wild. Immer mehr würden Tiere in der Winterruhe aufgeschreckt, mit zum Teil drastischen Folgen.

Etwa 50 Mitglieder des Hegerings Triberg mit Mitgliedern aus Schonach und Schönwald trafen sich zur Jahreshauptversammlung im Gasthaus »Staude«. Klagen gab es in der Runde über vermehrte Wildstörungen in den Wäldern durch Biker, Langläufer, Schneeschuhwanderer oder gar motorisierte Zweiradfahrer. Auch das »Geo-Caching« bereite zunehmend Sorgen, ein Freizeitspaß, bei dem man mit dem Satellitennavigationssystem GPS »Schätze« an abgelegenen Orten finden kann, oft abseits der Wege.

»Das Wild schaltet seinen Energiehaushalt im Winter auf Sparflamme, daher reichen schon diese Störungen aus, dass Rehe verhungern, weil sie zu oft aufgescheucht werden«, zeigte Kreisjägermeister Knut Wälde auf.

In diesem Jahr hatte sich mit Dieter Friedrich Geiger der Hegeberater Auerwild des Landesjagdverbandes eingefunden. Er stellte den Jägern den jagdlichen Beitrag zum Schutz dieser in höchstem Maße bedrohten Raufußhühner vor: Der Landesjagdverband belohnt Jäger, die das Raubwild dezimieren. Denn Fuchs, Dachs, Marder und Iltis hätten keine natürlichen Feinde mehr, also müsse der Mensch eingreifen, um die bodenbrütenden Urhühner zu schützen. Er machte darauf aufmerksam, dass wieder vereinzelt Kürschner Felle annähmen und verarbeiten.
Nach der Aktion des vergangenen Jahres, die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe zu unterstützen, soll in diesem Jahr eine andere Einrichtung mit einer Spende des Hegerings erhalten. Die Wahl sei laut Bruno Imhof auf den Nußbacher Kindergarten St. Sebastian gefallen. Ein Vogelhäuschen dient als Spendenbox.

Im zurückliegenden Jahr sei einiges gelaufen; so hätten fünf Jungjäger rund um Schonach ihre Prüfung ablegen können. Die neue Prüfungsordnung für Jäger greife weiter als bisher, er enthalte »die erschwerte Nachsuche nach Schalenwild«. Der Hegeringleiter selbst leitet die Hundeausbildung im Kreis; so konnte ein Lehrgang in Obereschach durchgeführt werden. Auch in diesem Jahr wird Imhof erneut eine Hundeausbildung anbieten.

Am 15. März soll eine Schulung zur Durchführung der Trichinenschau an Schwarzwild stattfinden.

Knut Wälde wies darauf hin, dass die Jagdsteuer ab dem 31. März endgültig wegfalle. »Inzwischen sammeln unsere Kollegen bereits wieder das überfahrene Wild ein«, machte er auf Folgen aufmerksam.
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um Waffenrecht gab er an, der Landesjagdverband versuche alles transparent darzustellen. Erleichternd sei, dass es keine behördlichen Abschusspläne mehr gebe. Die Einführung der Wildschadens-Ausgleichskasse laufe sehr zögerlich an, erst in wenigen Gemeinden sei diese installiert. Neu sei, dass verschiedene Gasthäuser zertifiziert würden für den richtigen Umgang mit Wildbret.

Kassenleiter Adolf Willmann stellte fest, dass der Hegering zum Jahresende 2010 einen kleinen Überschuss ausweise.