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Schonacher Kirche St. Urban in der Diskussion / Pfarrgemeinderat vor zukunftsweisender Entscheidung

Der Pfarrgemeinderat der Katholischen Pfarrgemeinde Triberg "Maria in der Tanne" traf sich zur ersten Sitzung des Jahres. Dabei wurde deutlich, dass das Gremium, bestehend aus Vertretern aller fünf Pfarreien der Raumschaft, vor großen, zukunftsweisenden Entscheidungen steht.

Raumschaft Triberg. Das vor einiger Zeit vom Ordinariat Freiburg verlangte Gebäudekonzept richtet sich am Bedarf und der Finanzierbarkeit kircheneigener Objekte aus. Während in jüngster Vergangenheit bereits die beiden Pfarrhäuser in Triberg und Gremmelsbach veräußert wurden, steht aktuell das Messnerhäuschen an der Wallfahrtskirche zum Verkauf.

Vier Interessenten für das Messnerhäuschen

"Vier Interessenten haben sich bislang gemeldet", informierte Pfarrgemeinderatsvorsitzender Gerald Sandner über den aktuellen Sachstand. Ein finanzieller Kraftakt steht mit der grundhaften Sanierung des denkmalgeschützten Wallfahrtspfarrhauses bevor. Die Arbeiten des ersten Bauabschnitts, sollen in den nächsten Wochen beginnen. Ob das Pfarrhaus letztlich auch Wohnort von Pfarrer Andreas Treuer oder das Gebäude einer anderen Nutzung zugeführt wird, steht jedoch in den Sternen.

Der zweite Bauabschnitt, der entsprechende räumliche Umbauarbeiten vorsieht, würde nach jüngsten Berechnungen alle Rücklagen der Pfarrgemeinde verschlingen. "Wir müssen genau nachdenken, ob wir das wirklich wollen", appellierte Pfarrer Andreas Treuer. Der Wohnort des Pfarrers habe laut Leitlinien des Ordinariats Freiburg nämlich nichts mit dem offiziellen Pfarrsitz zu tun. Außerdem stünden weitere große Sanierungsmaßnahmen wie etwa die Läuteanlage in der Schonacher Kirche St. Urban und der Triberger Stadtkirche an, wofür somit schlichtweg kein Geld mehr da wäre. Der zweite Bauabschnitt sei eine Bankrotterklärung, formulierte Theodora Fattler drastisch, wusste die Lage nach jüngsten Gesprächen mit dem Leiter der Verrechnungsstelle für katholische Kirchengemeinden Villingen, Matthias Wöhrle jedoch zu entschärfen: "Es gibt keine Eile, wir müssen dem zweiten Bauabschnitt nicht gleich zustimmen. Die Zuschüsse hierfür verfallen nicht." Einhellig war daher die Meinung der Gremiumsmitglieder, sich mit Matthias Wöhrle zusammenzusetzen und über das Gebäudekonzept sowie anstehende Finanzierungen intensiv zu beraten.

Nahezu einstimmig sprachen sich die Pfarrgemeinderäte auch dafür aus, den sonntäglichen Hauptgottesdienst nach Schonach zu verlegen. Bereits bei der Visitation der Kirchengemeinde durch Dekan Josef Fischer im November 2017 wurde diese Veränderung empfohlen, wohnen in Schonach schlichtweg mit Abstand die meisten Katholiken. Das einhellige Meinungsbild stützen die Pfarrgemeinderäte heuer auch mit dem Aspekt der besseren Erreichbarkeit für Gehbehinderte und ältere Menschen.

"Ob durch die Verlegung nach Schonach mehr Gläubige in den Gottesdienst kommen, wird sich zeigen. Für einen Versuch bin ich offen", sagte Pfarrer Andreas Treuer. Die Anregung, den Sonntagsgottesdienst im Wechsel stattfinden zu lassen, lehnte er ab. "Es ist ausdrücklicher Wunsch des Bischofs, dass der Hauptgottesdienst an nur einem Ort stattfindet." Eine endgültige Entscheidung über die Verlegung des Hauptgottesdienstes wird in der nächsten Sitzung getroffen.

Im Wechsel findet weiterhin Fronleichnam statt. In diesem Jahr wird das Hochamt samt Prozession in Triberg stattfinden. Wichtig sei die Gebetsstation für die Bewohner des Pflegeheims St. Antonius an der Einrichtung in der Schulstraße. Auf Bitte der Heimleitung, früher mit der Prozession zu beginnen, um den gewohnten Ablauf über die Mittagszeit gewährleisten zu können, wird der Gottesdienst bereits um 9 Uhr beginnen. Die Station wird vom Gemeindeteam Triberg und den Ministranten gestaltet.

95 Jugendliche zur Firmung angemeldet

95 Jugendliche haben sich zur Firmung angemeldet. Für Firmlinge aus Schonach und Schönwald wird der Firmgottesdienst am Freitag, 29. Juni, um 17 Uhr, in der Pfarrkirche in Schonach gefeiert. Der Gottesdienst für die Firmlinge aus Triberg, Nußbach und Gremmelsbach ist am Samstag, 30. Juni, um 10.15 Uhr in der Triberger Stadtkirche. "Das Sakrament der Firmung wird der emeritierte Erzbischof Robert Zollitsch spenden", informierte Diakon Sembach.