Kaiser Konstantin und seine Zeit stehen bei der Ausstellung im Mittelpunkt. Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Gremmelsbacher Senioren besuchen Pforzheim

Triberg-Gremmelsbach (nv). Auch dieses Mal hatte das Führungsteam der Gremmelsbacher Senioren unter der Leitung von Doris Engelke mit der Auswahl des Ziels eine glückliche Hand: Pforzheim, die "Goldstadt", berühmt durch die lange Tradition in der Schmuck- und Uhrenindustrie und Stadt von Johannes Reuchlin, dem berühmten Humanisten. Doch das Augenmerk der Touristen galt der Ausstellung des weltgrößten 360°-Panoramas der Stadt Rom von Yodegar Asisi nach der Vorlage von Josef Bühlmann und Alexander von Wagner von 1888.

Allein schon die Fahrt dorthin war ein Erlebnis. Unter wolkenverhangenem Himmel fuhr der Bus durch Gutach- und Kinzigtal nach Freudenstadt – eine wohlbekannte Strecke, weniger besucht war das Murgtal, dessen Halden von dichten Wäldern bestanden, unterbrochen von zahlreichen Felsenschrofen und Siedlungen an Hängen und Höhen, den Schwarzwaldcharakter behalten haben. Dass Deutschland ein Industrieland ist, war spätestens in Gaggenau wieder zu spüren, als der Mercedes-Stern leuchtete und auch die Schilder von Papier- und Kartonagefabriken zu sehen waren.

Nach dem Mittagessen im Gastraum des riesigen ehemaligen Gaskessels begann die Führung mit Rüdiger Staub. Kein anderes Gebäude eignete sich wohl besser für das Monumentalgemälde als der denkmalgeschützte Gaskessel in Pforzheim, für Riesenkunstwerke von 30 Meter Höhe und 100 Meter Länge, wie sie der moderne Künstler gestaltet. Besonders beeindruckend war die perspektivische Darstellung durch belebten Vordergrund und Umgebung der "ewigen Stadt" im Hintergrund, die Landschaft unter bewölktem Himmel, in der Ansicht der Zuschauer von der 15 Meter hohen Plattform aus. Selbstverständlich ist das Bild nicht in allen Einzelheiten wirklichkeitstreu nachgezeichnet – aber genial die Idee, diesen weltgeschichtlichen Augenblick zu wählen.

Bedeutung bis heute

Die Ausführungen von Rüdiger Staub gerieten zu einer Geschichtsstunde, denn er verstand es, die Bedeutung Kaiser Konstantins für die kommende Zeit bis heute zu erklären. Eine Karte an der Wand zeigte die Größe des Römischen Reichs, eine Nachbildung des Kaisers gab einen Eindruck von seiner Persönlichkeit, eine Münze aus der Zeit Konstantins stand mit dem Christusmonogramm für das "christliches" Geld im Römerreich. Dies ist vergangen – nicht vergangen ist der Sonntag, den Konstantin eingeführt hat, und die Festlegung des Weihnachtsfestes, das an die Stelle des Sonnengottes trat, zur Zeit der Wintersonnenwende.

Mit neuem Wissen über die Bedeutung Kaiser Konstantins verließen die Besucher die Ausstellung. Den Abschluss fand der Tag beim Abendessen in Hornberg.