Begeisterter Applaus belohnt das Duo. Die Chansons kommen gut an. Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: "Lietz & Lotte" präsentieren in der Asklepios-Klinik zartes Gitarrenspiel und ausdrucksstarken Gesang

Triberg. Eine Gitarre und eine Stimme – dieses Zusammenspiel genügt, um Geschichten lebendig werden zu lassen. Einen vergnüglichen Chanson-Abend gab es in der Asklepios-Klinik Triberg mit dem wunderbaren Duo "Lietz & Lotte". Mit zumeist eher leisen Tönen und viel Wortwitz verzauberte das Duo die Zuhörer im ansonsten eher nüchternen Flur der Ebene zwei.

Wenn sie in der Asklepios-Klinik gastieren, verwöhnen sie ihr Publikum stets mit französischen Chansons, ihren Lieblingsliedern aus den 1950er- und 1960er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Mal eher ruhig, dann aber durchaus auch wieder sehr temperamentvoll, sorgten Gitarrist Rainer Lietzmann und seine Lebenspartnerin Charlotte Rott-Fournier für Begeisterung – nicht nur unter den Anhängern dieses Musik-Genres, das vielleicht ein wenig mit der Musik deutscher Liedermacher vergleichbar ist.

Ausdrucksstarke Gestik und charmantes Mienenspiel begeistern

Dabei gab es auch für jene Menschen eine Chance, die der französischen Sprache gar nicht oder nur wenig mächtig sind. Denn Lotte sorgte zumindest dafür, dass der Inhalt der Lieder erklärt wurde.

Mit dem sehr akzentuiertem Gitarrenspiel von "Lietz" und dem Charme und der Stimme von "Lotte" spielte und sang sich das Duo in die Herzen der Besucher. Was die junge Französin zu den einzelnen Chansons auf Deutsch erklärte, sorgte schon von vornherein für Spaß unter den Besuchern. Dabei waren sicherlich auch ihr charmantes Mienenspiel und ihre Gestik absolut sehenswert. Neben der warmen, ausdrucksstarken Stimme verlieh sie damit den einzelnen Chansons ein Eigenleben und sorgte für viel Spaß bei den Konzertbesuchern.

Paar spielt seine Lieblingslieder aus den 50ern und 60ern

"Wir singen und spielen unsere Lieblingslieder aus den 1950er- und 1960er-Jahren", versprach Lotte schon bei der Begrüßung. Es folgten Chanson-Klassiker von Georges Brassens, Jacques Brel oder auch "der Piaf". Sehr bekannte Lieder, aber auch solche, die fast in Vergessenheit geraten sind.

"Lietz" und "Lotte" luden die Zuhörer zu ihrem aktuellen Programm ein: zum "Rendez-vous au banc public" – "Ein Treffen auf einer Parkbank". Mit Gitarre und Gesang ließen sie die besonderen Geschichten aufleben, die sich auf der Parkbank und in ihrer Umgebung abspielen.

Von "bauchpotenten" oder Hals über Kopf verliebten Besuchern sowie Passanten, die lediglich Nase rümpfend vorbeiflanieren, handelte beispielsweise das Stück "Les Amoureux des Bancs publiques" von George Brassens. Musiker, die die Bank besetzen und einer Passantin ein Dorn im Auge sind, waren Teil des Stückes "Ca n’se voit pas du tout" von Anne Silvestre. Als passende Entgegnung folgte "Les gens" von Jaques Brel.

Eine tolle Scat- und Jazz-Improvisation sang Charlotte Rott-Fournier bei "Ne vous mariez pas les filles" von Michèle Arnaud. Dabei bewies sie erneut gekonnt die Bandbreite ihres schauspielerischen Talents. Über die Blätter rund um die Bank drehte sich der Chanson "Feuilles mortes" von Joseph Kosma zu einem Gedicht von Jacques Prévert.

"Mancher nutzt die Bank, um in Erinnerungen zu schwelgen, andere nutzen sie, um schmerzhafte Erinnerungen zu vergessen", erklärte Rott-Fournier zu "Le Tango Stupéfiant" (Der betäubende Tango) von Marie Dubas.