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Natur: Knut Wälde: "Bei zunehmender Population der Tiere ist vor allem das Niederwild in erheblicher Gefahr"

Seit Jahren gehört in der Raumschaft Triberg die einst Fuchswoche genannte Raubwildjagd zu den wichtigen Terminen des Hegerings. Heute spricht man wegen des Appetits der bejagten Tiere auf Niederwild, speziell das Auerwild, von einer "Artenschutzwoche".

Raumschaft Triberg. Die besten Prädatorenjäger des Hegerings Triberg wurden für ihren Eifer belohnt. Am Sonntag wurde beim Schützenhaus im Schonacher Paradies die Strecke gelegt, begleitet von den Jagdhornbläsern.

Doch weshalb findet die Jagd auf die "Fleischfresser" unserer heimischen Fauna überhaupt statt? Die Antwort gab in Vertretung des Auerwildbeauftragten Dieter Geiger Kreisjägermeister Knut Wälde: "Die Räuber können sich wegen fehlender natürlicher Feinde ungehemmt vermehren. Und da sie alle auch Kulturfolger sind, steht ihnen durch den menschlichen Müll, den sie gerne nach Fressbarem durchwühlen, immer ausreichend Nahrung zur Verfügung. So sind auch die Würfe der Tiere stets sehr groß", wusste er. Bei zunehmender Population der Tiere seien aber auch und vor allem das Niederwild in erheblicher Gefahr.

"Dies betrifft in der Gegend um den Rohrhardsberg in allererster Linie das Auerhuhn, aber auch alle anderen Bodenbrüter und den Feldhasen, auf der Baar zusätzlich das Rebhuhn", betonte Wälde. Erschwert worden sei die Jagd durch den Schnee, der immer ausschlaggebend für den Erfolg sei, zeigte der Vorsitzende des Hegerings, Hans Reiner aus Schonach, auf. Kein Schnee sei dabei ebenso schädlich wie zu viel, wie in den vergangenen Tagen. Aus diesem Grund waren die Abschusszahlen zwar etwas höher als im Vorjahr (in dem der Schnee um diese Zeit Mangelware war), allerdings auch bei weitem nicht so hoch wie im Jahr 2012, als es wirklich hervorragende Bedingungen gab.

Immerhin neun Tiere konnten die Jäger als Strecke auslegen, dazu vier Marder und zwei Iltisse. Alle Pelze würden dabei der Verwertung unter dem Label "Schwarzwald-Pelz aus nachhaltiger Jagd" zugeführt, wie dies auch seitens des BUND und des Nabu gefordert wird. "Wenn die Beutegreifer aus ersichtlichen Gründen gejagt werden müssen, ist sicherzustellen, dass auch die Pelze Verwertung finden", heißt es von dort. Dabei sei der Winterpelz der Tiere besonders wertvoll, räumte Wälde ein.