Riesiger Andrang herrscht im Flur der Asklepios-Klinik, in der die "Stifte-Band" ihren Auftritt hat. Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: "Stifte-Band" belegt bei Auftritt große Stilvielfalt

Triberg. Die "Stifte-Band", das sind Torsten Pittermann (Gesang, Bass), Christian Moser (Akkordeon, Gesang), Tobias Lamp (Gesang, Gitarre), Wolfgang Rogge (Gesang, Geige, Mandoline) und Tobias Schulz am Schlagzeug.

Mitreißende Balladen sind ihre Sache

Nach fast zwei Jahrzehnten als "Kretzschmars Stifte", im diakonischen Wohnheim Kretzschmarstift in Freiberg in Sachsen lernten sich Wolfgang Rogge und Torsten Pittermann kennen, war es genug: "Wir mussten den Bandnamen fast immer buchstabieren und selbst dann gab es Fehler", schmunzelten sie. Nach wie vor kommen sie mit zumeist mehrstimmigem Gesang.

Gerne singen und spielen sie hausgemachte, gerne auch hochaktuelle, sehr oft witzige und auch schon mal verträumte und nachdenkliche Songs. Fetzige, energiegeladene Folk- und Lagerfeuermusik oder auch stimmungsreiche, mitreißende Balladen sind ihre Sache.

Die Texte stammen fast durchweg aus eigener Feder, und sind in der Regel deutschsprachig, vieles gar im alemannischen Dialekt verfasst. Zumeist mehrstimmiger Gesang zeichnet die Band nach wie vor aus.

Eng wurde es im Flur des zweiten Stocks der Asklepios- Klinik in Triberg, nicht weil die "Stifte", die im Lauf der vergangenen Jahre auf zahlreichen Kleinkunst- und Folkbühnen in Deutschland und dem benachbarten Ausland zu hören waren, so viel Platz brauchten, sondern weil sich immer mehr Publikum einfand.

Witzige Ansagen zu den Stücken

Auch in der Klinik zeigte sich, dass die Stilvielfalt und ihre unbändige Spielfreude überzeugten. Ihre ehrliche, handgemachte Musik kam dabei ebenso an wie die oft witzigen Ansagen zu den Stücken und ihre Verbundenheit zur Heimat.

Da sangen sie durchaus auch von sich selbst als "krumme Vögel" oder wenn sie feststellten, "die Welt braucht Stifte". "Das Leben schreibt die Lieder, die Stifte schreiben sie nieder", heißt eine bestimmende Zeile dieses Liedes. Nach dem alten Albert Hammond-Song "Free electric Band" forderten sie "freie Musik und ne geile freie Band". Nicht nur bei einer "herbstlichen Ballade" forderten sie ihre Zuhörer zum Mitsingen auf, was angesichts des eingängigen Refrains recht gut gelang.

Ein "Gitarrenmädchen am Bahnsteig"

"Wer hat eigentlich Probleme mit der Bahn", fragte Tobias Lampe in den Raum und erntete Schmunzeln und Gelächter. Sie hätten das auch gehabt, doch ein "Gitarrenmädchen am Bahnsteig" und im Zug hätten das umgekehrt – sie hätten stundenlang zuhören können und forderten immer wieder "Susi sing a song".

Auch für das "Liebeslied für Fortgeschrittene" oder das Lied von "Fiffi", das zwar makaber, dennoch aber geeignet zum herzhaften Lachen war – gab es donnernden Applaus und wie bei jedem Titel unaufgefordert. Dazu hatten die Gäste reichlich Gelegenheit – auch als Tosten Pittermann vom Titellied der jüngsten CD aus dem Jahr 2010 berichtete, dass auf dieser dann nicht einmal drauf war, "weil Wolfgang (Rogge) zu spät geliefert hatte". Dennoch heißt diese nun "Auf frischer Tat" – und wie die weiteren Lieder waren es allemal wert, dieses kleine Konzert im Flur zu genießen.