Endlich ist die Stimmen-Auszählung beendet. Darüber freuen sich Pfarrsekretärin Susanne Wehrle (von links), Vize-Wahlvorsitzender Daniel Schätzle, Pfarrsekretärin Renate Hummel-Braun und Pfarrer Andreas Treuer. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Katholiken setzen ihr Kreuzchen / Anderes Prozedere in Zeiten von Corona

Raumschaft Triberg. Noch nie stand eine Kirchenwahl unter solch einem ungünstigen Stern wie diese. Der gefährliche Coronavirus überschattete nicht nur sämtliche Vorbereitungen der katholischen Pfarrgemeinderatswahlen, sondern auch deren Ablauf. Trotz allem ist es erstaunlich, dass in der Triberger Seelsorgeeinheit Maria in der Tanne am vergangenen Sonntag alles nach den strengen Weisungen von Kirche und Staat ohne Probleme über die Bühne ging.

Bei der Pfarrgemeinderatssitzung im Januar wurde noch dazu aufgerufen, ehrenamtliche Wahlhelfer zu suchen. In den folgenden Wochen erklärten sich insgesamt 27 Katholiken bereit, in den fünf Wahllokalen die Wähler zu empfangen oder sich an der zentralen Auszählung zu beteiligen. Doch nach der ersten Vorbesprechung wurden die zahlreichen Helfer im März wieder ausgeladen, weil die persönlichen Wahlen an den Urnen nicht durchgeführt werden konnten.

Drei Mitglieder des Vorstandes übernehmen das Zählen

Erzbischof Stephan Burger hatte wegen der Ansteckungsgefahr nicht nur alle Wahllokale sperren lassen, sondern im Amtsblatt vom 27. März weitere Verfügungen für die von ihm auf den 5. April verlegte Wahl erlassen. "Der Personenkreis, der das Wahlergebnis ermittelt, soll möglichst klein gehalten werden und es muss auch nicht der ganze Wahlvorstand anwesend sein", schrieb Burger. Ein Katholik solle außerdem im Auftrag des Wahlvorstands die Einhaltung der Sicherheits-Vorschriften überwachen. Die früher üblichen Wahlpartys wurden bereits Wochen vorher verboten.

Nur drei Mitglieder vom Wahlvorstand zählten schließlich die Briefwahl-Stimmen der Triberger Seelsorgeeinheit im Pfarrhaus von Schonach aus, während Pfarrer Andreas Treuer unauffällig die gewünschte Wächter-Aufgabe übernahm. "Das Ergebnis der Online-Wahl wurde uns vom Ordinariat in Freiburg mitgeteilt", informierte der stellvertretende Wahlvorsitzende Daniel Schätzle.

Sieben Männer und acht Frauen kandidieren für das Gremium

Wahlberechtigt waren 5792 Gemeindemitglieder. Insgesamt wurden 701 Stimmzettel abgegeben, davon waren 654 Stimmzettel gültig.

"Nur 12,1 Prozent Wahlberechtigte machten von ihrem Wahlrecht Gebrauch", errechnete Daniel Schätzle. So wenig hätten noch nie bei einer Pfarrgemeinderatswahl abgestimmt. "Wir rechnen dieses Mal wegen der Corona-Krise mit einer sehr geringen Wahlbeteiligung", hieß es jedoch schon vor einigen Wochen im Wahlvorstand.

Sieben Männer und acht Frauen kandidierten für den Pfarrgemeinderat und fast alle schafften es ins Gremium.

Stimmenkönigin wurde Christine Nagel aus Triberg mit 533 Stimmen, dicht gefolgt von den beiden Schonacherinnen Carmen Spath mit 515 und Isolde Duffner mit 513 Stimmen. Die vierte Frau in der Wählergunst ist Anja Finkbeiner aus Gremmelsbach mit 504 Stimmen. Es folgen Gerald Sandner aus Schonach (482), Larissa Thaesler aus Triberg (470), Bernhard Dold aus Nußbach (423), Roland Dieterle aus Gremmelsbach (418), Rainer Buderath aus Triberg (417), Theodora Fattler aus Schönwald (387), Michael Kreyer aus Schönwald (382), Gabriele Pohl aus Nußbach (377), Carola Fehr aus Gremmelsbach (375) und Gerhard Weis aus Schönwald (357). Der Schönwälder Alexander Kassel (142) wird nachrücken, falls jemand aus seinem Bezirk ausscheidet.

So ist nun jede Pfarrei außer Nußbach mit drei Mitgliedern im Pfarrgemeinderat vertreten. In Nußbach gab es nur zwei Kandidaten, die beide gewählt wurden. Thomas Mertens, der bei der Persönlichkeitswahl von 13 Wählern vorgeschlagen wurde, lehnte das Amt ab.