Am Bistro-Tisch wirbt Gallus Strobel um die Stimmen der Nußbacher Bürger. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Wahlkampf: Allein-Kandidat Gallus Strobel bilanziert in Nußbach / Auftaktveranstaltung

Triberg-Nußbach. Einen engagierten Eindruck hinterließ Bürgermeisterkandidat Gallus Strobel bei seinem ersten Wahlkampfauftritt, der ihn ins Sportheim des SV Nußbach führte. Vor rund 50 Zuhörern arbeitete er, ohne den bereit stehenden Beamer, zunächst die Vergangenheit auf. Dass dabei der Dorfplatz im Örtchen zur Sprache kam, darf als selbstverständlich angesehen werden. Allerdings versprach er, dass zur Komplettierung des Gesamtensembles das Rathaus sukzessive zum Dorf-Gemeinschaftshaus erweitert wird.

Was Thomas Mertens veranlasste, nach der Erweiterung der Probenräume für den Musikverein und die Chorgemeinschaft zu fragen. Natürlich werde man das bei der Planung berücksichtigen, soweit möglich, versprach der Amtsinhaber. Wann man mit der Generalsanierung des Hauses beginne, hänge von Zuschüssen ab, die beispielsweise aus dem Entwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELR-Mittel) kommen könnten. "Der Kunstrasenplatz ist finanziert – auch dank der großzügigen Unterstützung durch den Sportverein; allerdings hat uns das Amt für Wasser- und Bodenschutz bisher einen Strich durch die Rechnung gemacht, was die Hangsicherung durch Abtragen betrifft", gab er in Richtung des SV-Vorsitzenden Martin Kienzler bekannt. Die nötigen Gelder seien eingestellt, und anscheinend habe auch beim Landratsamt ein Umdenken eingesetzt. Die momentane Herausforderung sieht Strobel im Bereich Breitband. Seiner Ansicht nach wird es über die Nußhurt nach Nußbach geführt, wo es dann entlang der Hintertalstraße durch den Ort geführt werden soll. Dabei sollen auch die Außenbereiche berücksichtigt werden. Auch von St. Georgen her führe womöglich der Backbone, so dass auch die auf der Sommerau liegenden Bezirke berücksichtigt werden könnten.

Diese Aussagen führten zu weiteren Fragen aus dem Auditorium: "Wann endlich wird die Hintertalstraße saniert?", wollte Sonja Schätzle wissen. Das sei im Zuge des Breitbandausbaus richtig, daher solle man sich noch etwas gedulden, da derzeit ein echter Engpass bei Tiefbaufirmen herrsche. Ganz schnell kam Thomas Mertens zu einer weiteren Leuchte an der Sommerauer Straße: Bereits ein Angebot hatte sich Ortsvorsteher Heinz Hettich eingeholt. "Wenn die das noch in diesem Jahr schaffen, sofort den Auftrag vergeben", sicherte Strobel zu. Für Bernhard Kienzler als Vorsitzendem des BLHV-Ortsvereins waren die Ansichten des Kandidaten zur Landwirtschaft wichtig. Dazu zählten auch der Tourismus und die maroden Straßen im Außenbereich. "Wir haben den Tourismus voll im Blick und versuchen, vor allem auch die Zimmer und Ferienwohnungen in den Ortsteilen zuzuweisen. Und was die Straßen betrifft, haben wir festgelegt, dass künftig jedes Jahr für die Straßen in den Ortsteilen 75 000 Euro zur Verfügung stehen. Also werden diese Straßen Stück für Stück gemacht", hatte er Argumente vorzuweisen. Für ein erneutes BZ-Verfahren (Beschleunigte Zusammenlegung) müsse man den Bund und das Land begeistern, da habe die Stadt keinen Einfluss, musste er auf Anfrage Kienzlers eingestehen. In Sachen Schulden gab er an, dass die Adelheid vollumfänglich bezahlt sei – alle ab diesem Jahr verkauften Grundstücke seien Gewinn für die städtische Kasse. "Wir wären dumm, in der derzeitigen Zinsphase keine Schulden zu machen. Und – wir machen rentierliche Schulden, wenn das möglich ist. So wird das künftige Parkhaus hinter der Volksbank nach dem Bau sofort Einnahmen generieren", betonte Strobel. Die Verträge würden mit langfristiger Zinsbindung, also auf mindestens 15, eher 20 Jahre abgeschlossen, so dass nach Ablauf des Vertrages nicht mehr allzu viel zu bezahlen sei. Noch weitere Fragen drängten die Besucher, allerdings ging es dabei um Details, wie eine Erweiterung der Einfahrt ins Dorf am so genannten Lehrerhaus und ähnliche Kleinigkeiten. Am Ende setzte sich Strobel auf ein Bier zu den Zuhörern im Sportheim, nachdem er um rege Unterstützung bei der Bürgermeister-Wahl am 12. November gebeten hatte.