Ein viel beachteter Klavierabend wird von Philippe Mabboux geboten. Der Pianist beherrscht Stile von Barock, über Klassik und Romantik bis Jazz und moderner Ballade. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Klavierrezital zur Besiegelung von Städtefreundschaft und Schüleraustausch

Triberg. Einen Farbtupfer erhielt Tribergs Musikwelt am Montagabend. Mit einem Klavierrezital besiegelte der Pianist, Komponist, Lehrer und Chorleiter Philippe Mabboux die Städtefreundschaft zwischen Fréjus und der Wasserfallstadt.

Hierzu konnte der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees und Stadtmarketingleiter, Nikolaus Arnold, Triberger Bürgerinnen und Bürger sowie Schüler, Eltern und Lehrer aus den beiden Partnerstädten im Lazarus-von-Schwendi-Saal im Kurhaus begrüßen. Ihm zur Seite standen Joelle Dupont-Hennig und Mareike Hauck, um den Abend zu moderieren.

Der Klaviervirtuose hatte eine aparte Mischung zusammengestellt, die auch bei den jugendlichen Zuhörern gut ankam. Nonchalant, transparent, begeistert, spielfreudig und mit musikalischem Witz war der Vortrag am voll geöffneten Flügel. Mabboux liebte fulminanten, weit ausschwingenden Klang und Kreuzungen. Eigenen Stil ließ der Pianist bereits bei Pachelbels berühmten Kanon spüren. Mit konzentriertem Anschlag, aus der Tiefe schöpfend, wurde das Thema gestaltet, das sich zum mehrstimmigen Werk formte. Ein weiteres bekanntes Motiv war danach zu hören: Das Präludium Nr. 1 aus dem Wohltemperierten Klavier (BWV 846), das Mabbouxs Landsmann Charles Gounod zur Improvisationsübung "Ave Maria" inspirierte. Danach eine Eigenkomposition: Verwendet wurde das Cariollon-Motiv des Geläutes des Collège André Léotard, verarbeitete zu schwärmerisch-verträumter, schmuckreicher Romantik mit reizvollen Ritardandi, leichten Walzerklängen und moderner Ballade. Danach Walzer pur, geformt aus zwei Filmmusiken (Amelie und La La Land). Die Motive flossen ineinander und wurden beherrscht mit einem Touch von Melancholie transportiert.

Schließlich kam das Europabekenntnis als Höhepunkt: "Freude, schöner Götterfunken", Deutschlandlied und Marseillaise mit klarer Themengestaltung, verwobenen Motiven und verklingendem "wo dein sanfter Flügel weilt." Wandlungsfähig kam die "Rue de Lille" daher.

Zunächst klassisch-romantisch, glitt der Pianist rhythmisch hinüber zum Jazz mit Dissonanzen, blumigen Formulierungen, dynamischen Steigerungen und melodischer Fülle. Danach "A Cóté", eine gefühlvoll-schwärmerische, jazzige Salonmusik mit rockig-poppigen Elementen und sensitiven Anklängen an Udo Jürgens. Klassik und Jazz paarten sich bei "Pour Élise" mit verzierten Motivteilen und überraschendem "Schicksals-Schluss."

Nun war Jazz-Time war mit Blue Bossa, St. Louis Blues, feinfühlig, gepaart mit lateinamerikanischem Schwung, Ellingtons "Satin Doll" und Hallydays "Quelque Chose de Tennessee" – Applaus und Geschenkkorb inbegriffen.