Hubert Kaltenbach feiert am Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Foto: Volk Foto: Schwarzwälder Bote

Jubilare: Hubert Kaltenbach blickt auf 80 Lebensjahre zurück / Hartes Schicksal

Triberg-Gremmelsbach. Hubert Kaltenbach feiert am heutigen Mittwoch seinen 80. Geburtstag. Seine Heimat war der Hintere Hauenstein in Niederwasser, sein Lebenswerk vollbrachte er auf dem Leutschenbach in Gremmelsbach. Gern erzählt er aus frühen Jahren, dem weiten Weg zur Schule auf dem Rendsberg, der im Winter ohne Skier nicht zu machen war. Im Sommer gingen Kinder den weiten Weg barfuß. Es war die alte Hirtenschule, in der die unteren vier Klassen im Winter am Nachmittag und im Sommer am Vormittag unterrichtet wurden. Auf die Volksschule folgte die Lehrzeit im Zimmermannshandwerk. Bei Meister Aberle wurde die praktische Arbeit gelernt, die Theorie ein Jahr lang in der Berufsschule. Deutlich erinnert sich Kaltenbach an eine Schar von Schülern nach dem Unterricht auf der Straße, die sich nach und nach in die Täler bis Schappach verzweigten, bis er allein von Niederwasser nach Hause zog.

Drei Jahre arbeitete er als Geselle im Zimmergeschäft Kienzler in Triberg. Für Kaltenbach war es damals ein Erlebnis, die neuen Glocken der Stadtkirche zur Weihe im Chor aufzuhängen und sie mit der Winde und einem Greifzug auf den Turm zu bringen.

1961 heiratete er Martha Schneider auf dem Leutschenbachhof. In kurzer Zeit machte er sich in Gremmelsbach als unermüdlicher Arbeiter einen Namen. Im Sommer wurde der Hof bewirtschaftet, noch ohne moderne Maschinen. Im Winter arbeitete er im Zimmergeschäft Schneider in Nußbach. Der Samstag im Winter wurde zum Schnapsbrennen genutzt. Zum großen Teil baute Kaltenbach 1987 das Leibgedinghaus, in das er 1991 mit seiner Frau einzog, in Eigenarbeit. Die Kirchenbänke kürzte er um 70 Zentimeter von der Wand, wie er stolz erzählt. Dabei halfen ihm Bernd Wernet und Mitglieder des Pfarrgemeinderats. Er nahm am kulturellen Leben der Gemeinde teil. Er war Mitglied des Gesangvereins und sang im Tenor des Kirchenchors.

2009 wurde durch einen Sturz sein Knie zertrümmert, ein Jahr lang versuchten es die Ärzte zu retten. Für Kaltenbach war es ein schwerer Einschnitt. Heute ist er ans Haus gebunden, umsorgt von seiner Frau. 1991 gab das Paar den Hof an die Familie des Sohns Hubert ab. 2011 feierten Martha und Hubert goldene Hochzeit.

Seinen Geburtstag feiert Kaltenbach mit seiner Frau, den Familien der drei Kinder, mit acht Enkeln und fünf Urenkeln.