Über das Modell der Spenden-Sanduhr freuen sich (von links) die Vize-Vorsitzende Theodora Fattler, der Vorsitzende Gerald Sandner und die Schriftführerin Christine Nagel. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Kirche: Pfarrgemeinderat will sich Herausforderung stellen

Raumschaft Triberg. Bei der Sitzung des Pfarrgemeinderates (PGR) der Seelsorgeeinheit (SE) Maria in der Tanne berichtete der Vorsitzende Gerald Sandner vom Treffen des Stiftungsrates. Für das Mesnerhäusle habe sich ein ernsthafter Interessent gemeldet, nur die Einzelheiten müssten noch geklärt werden.

Der geplante Anschluss der kirchlichen Gebäude in Schönwald ans Nahwärmenetz wurde vom Ordinariat genehmigt, doch das Gebäudekonzept der SE sei derzeit auf Eis gelegt.

Auf der Tagesordnung stand auch der Neujahrsempfang für die kirchlichen Mitarbeiter am 13. Januar 2019. Nachdem alle diesbezüglichen Aufgaben verteilt waren, stellte Sandner seine Spendenkasse vor. "Ein befreundeter Schreiner hat das Modell entworfen nach dem Vorbild von St. Märgen", informierte er. Die beiden Dosen sind aus Plexiglas gefertigt, in eine kommt das Geld und in der anderen rieselt der Sand genauso hoch wie die Spenden. "Wir könnten die Kasse zunächst in der Wallfahrtskirche aufstellen, weil das Wallfahrtshaus die größte Baustelle ist", schlug der Vorsitzende vor. Anja Finkbeiner regte an, zusätzlich Flyer zu verteilen.

Diakon Klaus-Dieter Sembach zeigte sich skeptisch und erinnerte an die Sicherheit. "Wie machen die das nur in St. Märgen, bei uns werden immer wieder Opferstöcke aufgebrochen", fragte er.

Als Alternative wäre eine Spendenaktion sinnvoll, wie er betonte. Trotzdem fand die originelle Spenden-Sanduhr viel Interesse, aber alle waren sich einig, dass sie gut gesichert werden müsse.

Die frohgemute Stimmung wurde allerdings bald gedämpft, denn Pfarrer Andreas Treuer las einen Bericht aus dem Konradsblatt vor mit dem Thema: "Es wird eng". Gemeint waren die Finanzen der Kirche, die in wenigen Jahren massiv einbrechen werden. Pfarrer Treuer zitierte Axel Mehlmann, den Generalvikar der Erzdiözese Freiburg. "Die Zahlen der Katholiken nehmen derzeit kontinuierlich ab, wie auch das kirchliche Leben insgesamt", stellte der Generalvikar bei der Versammlung der Kirchensteuer-Vertretung klar. Die Kirchenaustritte steigen ständig an und hinzu komme die derzeitige Bevölkerungspyramide. Ab dem Jahr 2023 können die laufenden Ausgaben nicht mehr durch die laufenden Einnahmen gedeckt werden, wie er ausführte. Dabei müsse allein für das Personal 70 Prozent des Haushaltsvolumens aufgebracht werden. "In den nächsten zehn Jahren wird sich im Erzbistum Köln das Seelsorge-Personal halbieren, viele Gottesdienste werden ausfallen und Gemeinden werden sterben", wurde der Kölner Kardinal Rainer Woelki von Klaus-Dieter Sembach zitiert. Anja Finkbeiner riet zum positiven Denken und sagte im Hinblick auf die Neuwahlen des PGR im Jahre 2020: "Wir müssen in unserer SE für 2019 pastorale Ziele setzen und sie verwirklichen."