Geehrte Mitglieder der Abteilung Triberg mit Kommandant und Stadtoberhaupt: Kommandant Jens Wallishauser (von links), Ralf Hummel, Bernd Stockburger, Bürgermeister Gallus Strobel, Dominik Borho und Daniel Hollstein.Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Feuerwehr-Abteilung Triberg zieht Bilanz / Zahlreiche Auszeichnungen / Oberbrandmeister verabschiedet

Mit reichlich Abstand zwischen den Tischen und vor einem Mikrofon fand jüngst unter Corona-Bedingungen die Hauptversammlung der Feuerwehr-Abteilung Triberg im großen Saal des Kurhauses statt.

Triberg. Es musste nach jedem Redner der Stehtisch wie auch das Mikro desinfiziert werden. Wer seinen Platz verließ, tat das mit Mund-Nasen-Maske. 24 Kameraden konnte Kommandant Jens Wallishauser begrüßen, dazu Bürgermeister Gallus Strobel und einige Gemeinderatsmitglieder sowie Oberkommissarin Patricia Herr-Storz vom Polizeiposten.

Nachwuchs fehlt

Zwar sei 2019 die Mannschaftsstärke gleich geblieben, dennoch mangle es an Nachwuchs. Einige bewährte Kräfte seien "in die Jahre gekommen". Vier neue Mitglieder habe man dennoch bekommen. Die Abteilungs-Hauptprobe am 23. Juli 2019 habe man gemeinsam mit der Abteilung Gremmelsbach sowie einigen Kameraden aus Nußbach mit dem SW 2000 im Wasserfallgebiet (Brand am Blockhaus des Kletterparks) durchgeführt – dabei habe man einige wichtige Erkenntnisse gewonnen, unter anderem mit dem Funk.

Die Mitglieder Stefan Schätzle, Dieter Harter, Benjamin Krebs, Peter Finkbeiner, Daniel Hollstein, Florian Kienzler, Harald Harter, Dominik Borho und Roswitha Schneider konnten bei den Leistungswettkämpfen im Kreis das Leistungsabzeichen in Silber erwerben. 17 Atemschutzträger hätten an der Heißausbildung im Brandcontainer in Altensteig teilgenommen – "wesentlich effektiver und aussagefähiger als Diskonebel", so der Kommandant. Zusätzlich gab es einen von Michael Lukas durchgeführten Atemschutz-Workshop. Wallishauser selbst besuchte ein Waldbrand-Symposium in Stuttgart. Stefan Schätzle absolvierte einen dreitägigen Lehrgang "Brandbekämpfung in Bahntunneln" in der Schweiz.

60 Einsätze, zwölf gerettete Personen und ein Einsatz, der den Kameraden "noch lange gestunken" habe (ein umgestürzter Anhänger mit 24 Tonnen Hühnermist), so lautete das Resümee für das Jahr 2019. Trotz aller Zunahme an technischen Hilfeleistungen kam auch der originäre Zweck, das Löschen, nicht zu kurz.

Bericht über Aktivitäten

Schriftführerin Roswitha Schneider ging auf die weiteren Aktivitäten der Wehr und die Veränderungen in deren Kommando näher ein, dazu sprach sie auch die kameradschaftlichen Aktivitäten der Wehr an. Angesprochen wurde ferner die Teilnahme am Weihnachtszauber.

Kassenwart Hans-Peter Schätzle berichtete von einem Rückgang der Kasse um einen "nicht unerheblichen" Betrag – der aufgrund der Bedingungen 2020 sicher nicht wieder herein gewirtschaftet werden könne.

Die Aktivitäten der von Michael Hammel-Osterholzer, Daniel Hollstein und Anna-Sophie Hinrichs betreuten Jugendfeuerwehr brachte Amelie Schätzle auf den Punkt. Ihr Bruder Rico zeigte auf, dass die Jugendkasse ordentlich gefüllt ist – er wolle hinterher noch dafür sammeln.

Für die Altersmannschaft sprach deren Obmann Ralf Mauscherning – er bedauerte, dass seine Mannschaft immer mehr abnehme und ging auf das laufende Jahr ein, in dem die Aktivitäten bis dato nahezu auf null reduziert waren.

In den Gesamtausschuss wurden Harald Harter, Bernd Schneider, Dominik Borho und Stefan Schätzle gewählt. Neu aufgenommen wurden Lukas Hermann, Björn Maier, Mark Schauer, Marvin Winkler und Manuel Scherer. Florian Kienzler hat seine Maschinistenausbildung erfolgreich beendet. Anerkennungen erhielten Hans Henninger sowie Roland Wehrle für ihre besonderen Einsätze.

Daniel Hollstein erhielt für 15 Jahre Dienst das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Bronze, dazu die städtische Ehrung, die Floriansmedaille in Silber. Für 20 Jahre Dienst wurden Dominik Borho und in Abwesenheit Benjamin Krebs mit der Floriansmedaille in Gold geehrt. Ralf Hummel erhielt für 30 Jahre den Wappenteller der Stadt.

Ehrung für zwölf Jahre

Für seine zwölf Jahre als Stellvertreter des Abteilungskommandanten wurde Bernd Schneider mit der Ehrennadel in Silber des Landesfeuerwehrverbands ausgezeichnet.

Danach wurde noch eine "absolute Ausnahmeerscheinung" geehrt und zugleich in den Ruhestand verabschiedet: Oberbrandmeister Bernd Stockburger tritt nach mehr als 50 Jahren Feuerwehrdienst im Alter von 65 Jahren ab. Er wird nun die Altersmannschaft bereichern und zugleich die Aktiven dabei unterstützen, den Digitalfunk einzurichten. Der verdiente Kamerad wurde zum Ehrenmitglied der Wehr ernannt. "Deinetwegen mussten wir sogar unsere Satzung ändern, so lange Dienstzeiten sieht die nämlich nicht vor", bekannte der Kommandant.

Ringen um Gerätehaus

Am Ende gab es noch kritische Worte von Hauptfeuerwehrmann Dominik Borho in Richtung Bürgermeister und Stadtrat: "Ich möchte an unser Gerätehaus erinnern. Weil seit Jahren um ein neues Haus gerungen wird, herrscht am derzeitigen Standort erheblicher Reparaturstau. Ich bitte dringend darum, dass man zum Schluss kommt, bevor uns die Tore herausfallen." Strobel betonte: Seit Jahren habe man um den Standort diskutiert, er selbst habe die Lage neben dem Bauhof präferiert, aber auch der derzeitige Standort war untersucht worden. Nun habe man das einstige KIK-Areal erworben, auf das es hinauslaufen könnte, was aber sicher nicht ganz billig werde. Abbruch und Geländeaufschüttung kämen zum Neubau hinzu. "Aber es ist uns völlig bewusst, dass das neue Haus kommen muss, es wird dieses Jahr noch gemeinsam mit der Feuerwehr mit der Planung begonnen", versprach er.