Triathlon: Wolfgang Epting bewältigt bei Ironman-WM auf Hawaii hohen Wellengang, große Hitze und starken Gegenwind.
Mit seiner Teilnahme am legendären und härtesten Triathlon der Welt ging für den Freudenstädter Wolfgang Epting am Wochenende sein sportliches Lebensziel in Erfüllung. Bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii belegte er Platz 143 in der Klasse der Männer 50 bis 54.
Epting hat in den letzten 18 Jahren bereits 16 Wettkämpfe in Europa über die Ironman-Distanz und unzählige Rennen über kürzere Strecken erfolgreich absolviert und ging dennoch mit Respekt frühmorgens um 7 Uhr zum Massen-Schwimmstart am Pier von Kaliua Kona. Geschwommen wird auf einer Wendepunktstrecke im pazifischen Ozean mit entsprechendem Wellengang und bei einer Wassertemperatur von 26 Grad.
Epting entschied sich für eine defensive Wettkampftaktik und reihte sich nicht ganz vorne ein, was zwar etwas Zeit kostete, das Risiko von Kollisionen mit anderen Athleten jedoch deutlich reduzierte. Nach 1:27 Stunden erreichte er die erste Wechselzone und startete auf die 180 km lange Radstrecke, die aufgrund der wechselnden und sehr starken Mumuku Winde entlang des schier endlos erscheinenden Queen Kamuhameha Highway eine echte Herausforderung darstellte.
Knapp sechs Stunden auf dem Rennrad
Trotz der enormen Hitze fühlte sich Epting sehr gut und erreichte den nördlichen Wendepunkt in Hawi nach 90 km recht zügig. Starker Gegen- und Seitenwind bremsen ihn auf dem Rückweg nur unwesentlich, so dass er mit der Zeit von 5:54 Stunden zufrieden in die Laufschuhe wechselte, um sich dem abschließenden Marathonlauf über 42,2 km zu stellen.
Trotz der im Vergleich zu den Vorjahren noch extremeren Hitze konnte Epting fast die gesamte Strecke durchlaufen. Auch die berühmt-berüchtigte Passage am Natural Energy Lab mit Temperaturen von bis zu 50 Grad bewältigte Epting ohne größere Schwierigkeiten. Lediglich auf der zweiten Streckenhälfte auftretende Verdauungsstörungen zwangen ihn zu mehreren unfreiwilligen längeren Unterbrechungen.
Nach 4:45 Stunden für den Marathon und 12:17 Stunden insgesamt lief Epting auf der berühmtesten Straße im Triathlon, dem Alii Drive, dem Ziel entgegen, wo er unter dem Jubel der Zuschauer und seiner Familie von Mike Riley, dem seit 39 Jahren aktiven Sprecher und der Stimme des Wettbewerbs mit den Worten "You are an Ironman" empfangen wurde.
Dank an den Trainer
Auch nach zwei Tagen war Wolfgang Epting noch nicht in der Lage, seine Gefühle in wenigen Worten auszudrücken. Am ehesten ist es Hochachtung vor allen Teilnehmern, die es angesichts der brutalen Härte der Strecke bis zur Ziellinie geschafft haben und Demut sowie Dankbarkeit, es selbst geschafft zu haben.
Einen großen Anteil daran gibt Epting seinem Coach Jörg Scheiderbauer, ehemaliger Mountainbike-Profi und selbst Hawaii-Finisher, der durch ein speziell auf ihn abgestimmtes Trainingsprogramm diesen Erfolg erst möglich gemacht hat.