Eine Weste mit der Aufschrift «Presse» und ein Helm liegen auf dem Leichnam eines Journalisten. Foto: dpa/Abed Rahim Khatib

Journalisten leben in manchen Ländern und manchen Situationen gefährlich. Das zeigen die jährlichen Statistiken etwa von Reporter ohne Grenzen. Doch der Nahost-Krieg bricht leider auch hier einen traurigen Rekord.

Im Nahost-Krieg sind nach Angaben des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) bislang 68 Medienschaffende ums Leben gekommen. Der Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas sei „die gefährlichste Situation für Journalisten, die wir je gesehen haben“, teilte die in New York ansässige Menschenrechtsorganisation laut israelischen Medien (Freitag) mit. In den ersten zehn Wochen des Krieges seien mehr Journalisten getötet worden als jemals in einem einzigen Land in einem ganzen Jahr, so die CPJ. Und „mit jedem getöteten Journalisten wird es schwieriger, den Krieg zu dokumentieren und zu verstehen“.

Von den 68 getöteten Journalisten und Medienschaffenden waren den Angaben zufolge 61 Palästinenser, 4 Israelis und drei Libanesen. „Lokale palästinensische Journalisten berichten weiterhin aus Gaza, während sie um ihr Leben fürchten. Die schiere Zahl der Journalistenopfer, nur wenige Monate nach Beginn des Krieges, macht deutlich, wie dringend es für die Kriegsparteien ist, sich zum Schutz aller Zivilisten, einschließlich Journalisten, zu verpflichten“, sagte CPJ-Präsidentin Jodie Ginsberg. Viele dieser Journalisten und Journalistinnen in Gaza seien gezwungen, live zu berichten und brächten sich damit in eine extreme Gefährdungslage.

Drei der getöteten Journalisten arbeiteten der Medien-Organisation zufolge für den Hisbollah-nahen Fernsehsender Al-Mayadeen, zwei für den Hamas-nahen Al-Quds und mindestens 13 für den Hamas-nahen Fernseh- und Radiosender Al-Aqsa.