Die Balinger Künstlerin Christiane Janowenz ist zu ihren Wurzeln zurückgekehrt: In Geislingen ist sie aufgewachsen, jetzt hat sie dort ihr Traum-Atelier gefunden. Foto: Janowenz

Ein Traum ist wahrgeworden: Die Balinger Künstlerin Christiane Janowenz hat im modellia Gewerbepark Geislingen ihr Traum-Atelier gefunden. Und es so eingerichtet, dass es nicht nur ein Flecken ist, an dem Kunst ungestört reifen kann. Sondern auch ein Ort, der von sich aus inspiriert.

Geislingen - An einem sonnigen Wintermorgen geht es in der Vorstadtstraße 59 zunächst einen unscheinbaren Hausflur hinauf. Die stylische Blondine öffnet die Tür zu ihrem Atelier, und schon wird klar, weshalb sie sich "sofort in den Raum verliebt hat": Die Wände sind hoch und weiß, fünf große Fenster lassen die Sonne herein, unter den Füßen knarzt das Parkett. Lässig sitzt die 39-Jährige auf einem dunkelgrünen Old-School-Sofa. Um sie herum Staffeleien, Spiegel, ein Regal mit Malutensilien, eine Schaufenster-Puppe mit Engelsflügeln, Schreibtisch, Leiter und ihre lebensbejahenden Werke.

Sand, Papier, Spray – und ein Yoga-Kissen

"Modern, abstrakt und positiv mit einem Schuss Pop Art", beschreibt sie ihre Kunst. Die Werkzeuge: Acrylfarben, Kreide und Kohle, Sand, Strukturpaste, Zeitungspapier, Spray – und ein Yoga-Kissen. Auf dem sitzt sie, wenn die malt. "Wenn ich arbeite und es läuft, kann ich nicht auf Wände oder den Fußboden achten", sagt sie und erklärt, weshalb ein Teil des Raums mit Folie und Matten abgedeckt ist. Der Schriftzug "Angel Arts" ist in Türkis auf die Folie gesprüht. Es ist der Name ihres kleinen Unternehmens. Denn – und das war ein zweiter Wunsch – sie darf sich jetzt freischaffende Künstlerin nennen, hat ein Gewerbe angemeldet.

Wohin geht die Reise?

Allerdings bedeutet "freischaffend" für sie mehr, als künstlerisch in eigener Verantwortung zu arbeiten. "Wirklich frei", sagt sie, "ist man, wenn man sich von der Meinung anderer befreit. Das ist der Moment, in dem man anfängt zu leben." Und nicht nur zu leben, sondern eben auch zu arbeiten. "Wenn ich mit einem Bild beginne, weiß ich nie, wohin die Reise geht", sagt sie. Kein Wunder also, dass ein jedes ganz für sich strahlt - vor Energie oder Magie, mal vor Zartheit und immer ohne Grenzen. Sich nicht von Grenzen aufhalten zu lassen – "denn Grenzen sind meist nicht die eigenen, sondern die der anderen" –, diese Philosophie geht auf. Zumindest für Christiane Janowenz. "Hätte ich auf alles gehört, was mir schon im Laufe des Lebens geraten oder abgeraten wurde, ich säße nicht hier", sagt sie lächelnd und klopft auf das dunkelgrüne Sofa.

Die Bewunderung wächst

Der Erfolg gibt ihr Recht: Ihr Kundenstamm für Auftragsarbeiten wächst, die Sammlung der Werke, die sie nur für sich malt, ebenfalls. Auch die Bewunderung von Freunden und Bekannten. Und das muss frau erst einmal hinbekommen. Vor allem, wenn sie noch einen Hauptberuf ausübt, der in einem komplett anderen Bereich liegt.

"Angel Arts by Christiane" kann man auf Instagram @chris_j508 ansehen, und Kontaktaufnahme ist über chris508@web.de möglich.