Der frühere Schramberger Stadtrat und Elektromeister Karl-Heinz Maier ist kurz vor seinem 86. Geburtstag gestorben Foto: Maier

Am 1. Februar, zwölf Tage vor seinem 86. Geburtstag, ist der Elektromeister und frühere Stadtrat Karl-Heinz Maier verstorben.

Schramberg/Hochmössingen - Der Verstorbene wurde am 13. Februar 1936 in Schramberg geboren, als Sohn von Ingenieur Karl Maier aus Haslach und dessen Frau Johanna, eine geborene Moosmann aus Schramberg. Sein Vater Karl hatte in das Geschäft von Elektro-Moosmann eingeheiratet.

Nach der Schule begann er mit 14 Jahren eine Lehre als Elektriker, machte in späteren Jahren die Meisterprüfung und übernahm den elterlichen Betrieb.

Geschäft am Narrenbrunnen

Das Geschäftshaus stand beim Narrenbrunnen, wo jetzt die Eisdiele ist. In der Geißhalde (heutiger Standort) war die Werkstatt. Viele Schulabgänger hat er ausgebildet. "Am liebsten die mit Haupt- oder Realschulabschluss aus Lauterbach und Sulzbach", erinnert sich Tochter Regine Weisser.

Mit Anfang 20 hatte er seine erste Frau Christa, geboren Kuss, geheiratet. Christas Vater Adolf Kuss arbeitete als Uhrmachermeister (er hat den "Dreiklang-Wecker" erfunden) bei Junghans. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter und zwei Söhne hervor.

"Viererbande"

Im Gemeinderat war er als Mitglied der CDU-Fraktion politischer Weggefährte der damaligen Gemeinderäte Hans-Jochem Steim, Martin Mauer und Volker Ziegler. Der Volksmund hatte sie die "Viererbande" getauft, die 1987 lokalpolitische Schlagzeilen machte. Damals sollte Trinkwasser aus der Talsperre Kleine Kinzig in den Neckar geleitet werden. Ein umstrittenes Vorhaben, was dann nicht realisiert wurde. In den Gemeinderatssitzungen nahm der Elektromeister kein Blatt vor den Mund und haute auch schon mal mit der Faust auf den Ratstisch. Das kam bei den Schramberger Bürgern gut an.

"Er sagte uns Kindern: Wenn einer von Euch Beamter wird, dann mache ich das größte Fest. Dann muss er nicht schon morgens um vier im Büro und um fünf auf der Baustelle sein", so die Tochter – die Rektorin der Grundschule Hardt ist. Sie erwähnt auch, dass er ein Gegner der Schramberger Fußgängerzone war, weil er sich um die Kundschaft seines und der anderen Geschäfte der Hauptstraße sorgte.

Zeit für die Kinder

Maier engagierte sich nicht nur in der Lokalpolitik, sondern war auch im Aufsichtsrat der Volksbank und Mitglied von Vereinen, wie der Narrenzunft ("versierter Büttenredner"), Liederkranz und Turnverein. Und obwohl er oft auch samstags und sonntags arbeitete, hatte er immer auch Zeit für die Kinder, sie morgens in die Schule gefahren und immer mittags und abends zusammen gegessen. "Wenn er frei hatte, war er ein lieber, geselliger Vater und später auch für die vier Enkel ein liebevoller Opa, der immer einen Witz auf Lager hatte", beschreibt ihn seine Familie. Skifahren und Bergsteigen waren seine großen Hobbys, sogar das Matterhorn hatte er bewältigt. "Luft und die Berge", waren dem "Naturmenschen" wichtig.

Nach Hochmössingen

1986 heiratete Karl-Heinz Maier seine zweite Frau Heidrun und wohnte mit ihr zunächst weiter in Schramberg. 1999 zogen die beiden nach Hochmössingen. Das Spazierengehen und Radfahren auf der "Dornhaner Platte" war weniger beschwerlich als in der Fünf-Täler-Stadt Schramberg. "Er hat sich dort wohl gefühlt und schnell Anschluss gefunden", erzählt Heidrun Maier. Er schloss sich dem dortigen Männergesangverein an und machte bei der "Altherrengymnastik" mit. Auch seine ehemaligen CDU-Mitstreiter Steim, Maurer und Ziegler hätten ihn dort regelmäßig besucht.

Die Urnenbeisetzung findet auf dem Friedhof Hochmössingen am Samstag, 12. Februar, 10 Uhr,Ja statt. Anschließend ist Trauergottesdienst im engen Kreis der Familie in der Kirche St. Otmar.