Mit Hauruck und Muskelkraft stellen die Halden-Hexen den Maibaum vor der alten Grundschule. Foto: Herzog

Nach zwei Jahren ohne Maibaum ziert ein solcher jetzt wieder die Schenkenzeller Ortsmitte. Bis er stand, war ordentlich Manneskraft gefragt.

Schenkenzell - Auf der Wiese vor der alten Grundschule steht seit Samstagnachmittag wieder ein Maibaum. Nach dem corona-bedingtem Ausfall 2020 und 2021 hatten sich die Halden-Hexen entschlossen, diese Tradition heuer fortzusetzen.

Nach guter alter Handwerkskunst

Unter der fachmännischen Anleitung von Uwe Storz wurde die entrindete Fichte nach guter alter Handwerkskunst und der Muskelkraft von zehn Männern mit vier Holzstreben Stück für Stück in die Höhe gehievt. Nach rund 20 Minuten ragte das Objekt der Begierde – einige Zuschauer wollten sich das Prozedere aus sicherem Abstand nicht entgehen lassen – senkrecht circa 16 Meter in die Höhe und wurde fest in der Bodenhülse verankert. Der Maibaum, den überwiegend die Narrenfrauen geschmückt hatten, bleibt bis Ende des Wonnemonats stehen und soll den Frühling begrüßen. Danach wird er unspektakulär gefällt und als Brennholz verwertet.

Halden-Hexen übernehmen von Trachtengruppe

Es war jetzt das siebte Mal, dass die Halden-Hexen den Maibaum aufstellten. Zuvor hatte sich viele Jahre die Trachtengruppe des Turnvereins darum gekümmert. Sie hatte im Anschluss zum "Tanz in den Mai" in die Mehrzweckhalle eingeladen. Als die Besucher stetig weniger wurden und die Tradition einzuschlafen drohte, gab es zwischen den Trachtlern und den Halden-Hexen Gesprächen. Die Narren zeigten sich bereit, zu übernehmen und erhielten anfangs noch Unterstützung von der Trachtengruppe. Zum Bedauern der Hexen musste dieses Jahr der Tanz in den Mai ausfallen – nach dem Wegfall der Corona-Beschränkungen sei die Zeit für die Organisation zu kurz gewesen. Immerhin ließ es das Wetter am Samstag zu, nach dem Stellen des Maibaums bei Getränken und Wurst noch einen gemütlichen Hock im Freien abzuhalten.