Florian Maier, Tom Bächle und David Maier (von links) waren zum ersten Mal als Schnurranten dabei. Foto: Martina Harter

Das beliebte Schnurren gehört in Bad Rippoldsau fest zur Fasnets-Tradition. Auch dieses Mal gab es in der „Alten Tränke“, dem Café „Zum Schlüssel“ und dem „Vor Seebach“ einiges über das vergangene Jahr zu hören – und zu lachen.

Mit hervorragender Stimmung wurden die Schnurranten in den drei Lokalen in Bad Rippoldsau empfangen. Die Häuser „Vor Seebach“, Café Restaurant „Zum Schlüssel“ und die Vesperstube „Zur alten Tränke“ waren voll mit neugierigen Zuhörern, die sich auf einen geselligen Abend mit Geschichten aus dem Tal freuten, wie die Narrenvereinigung Riebele Bad Rippoldsau in einem Bericht schreibt.

Die Geschwister Claudia und Thomas Armbruster traten als Köche auf, denn Essen betrifft schließlich jeden. Sie lobten die Vesperdosenkünste einer engagierten Mutter im Tal, die ihren erwachsenen Söhnen immer noch jeden Morgen zu ausgewogener Ernährung verhalf, wobei der Vater sie ihnen auch noch zur Arbeit im Familienbetrieb hinterhertrug und legten den beiden jungen Männern einen Vesperrichtkurs nahe.

Stefan Schoch und Holger Herrmann, die „Zwei aus dem Holzwald“, nahmen ihren Bildungsauftrag sehr ernst und unterhielten die begeisterten Zuschauer mit ihren traditionell vielfältigen Daten und Fakten. Da wurde der Kaktus als schwerbewaffnete Gurke enttarnt und zwei Kerzen vor dem Spiegel als sparsamer vierter Advent. Den erwachsenen Kindern von übereifrigen Helikoptereltern rieten sie, dass diese doch einfach jetzt ihre Eltern kontrollieren könnten.

Lustige Begebenheiten aus dem Talgeschehen

Zum ersten Mal dabei war die Gruppe Florian Maier, David Maier und Tom Bächle. Da sie keine nennenswerten Missstände und Skandale aufzuzeigen hatten, gaben sie lustige Begebenheiten aus dem Talgeschehen zum Besten. Ein müder Skifahrer konnte sich nicht auf die Hilfe vom Sprachassistenten des Smartphones verlassen und brauchte dann doch die Unterstützung des Skikollegen um ein Taxi in Österreich zu ordern. Dass die Gemeinschaft im Tal noch funktionierte bewies die Geschichte zweier junger Männer, die mit ihrer motorisierten Schwalbe nach Paris fahren wollten. Kurz vor dem Ziel liegen geblieben, wurde von der Heimat aus der Kontakt zum Bad Rippoldsauer Familienvater hergestellt, der bei Paris mit der Familie im Urlaub war, um den Rücktransport zu organisieren.

Holger Herrmann (links) und Stefan Schoch – die „Zwei aus dem Holzwald“ Foto: Martina Harter

Die acht Radaumusiker, als Abordnung der Blas- und Trachtenkapelle Bad Rippoldsau, konnten die ausgelassene Stimmung in den vollen Räumlichkeiten weiter steigern. Und Herbert Decker unterhielt die Gäste mit kurzweiligen Witzen zwischen den fetzigen Musikstücken. Laut sangen, klatschten und schunkelten die Gäste im Takt mit.

Sebastian Neef und Tobias Zanger, die beiden Bauprofis, konnten allerhand Anekdoten und Weisheiten von ihren Baustellen vorbringen. „Fehlt Katze oder Hund am Abend, so warst du zu gründlich beim Fegen.“ Und Handwerker machten keine Pause, sie gaben dem Werkzeug Zeit sich zu erholen. Auf einer Wohnungsbaustelle fand der überraschte Elektriker 30 Steckdosen zwischen sich und dem Feierabend. Abschließend gaben sie den anderen Bauherren noch den Tipp mit auf den Weg, sich nicht beim Bauen kaputt zu arbeiten.

Regina Hermann, Juliane Bächle und Ludwig Hoferer untermalten ihren Vortrag gekonnt musikalisch. Sie erzählten, dass man in der örtlichen Metzgerei als Maßeinheit nicht nur Stück oder Kilogramm angeben, nein, auch mit Buchgrößen konnte man einkaufen. Das Gesangbuch war zum Beispiel die ideale Größe, um die Familie und Gäste mit ausreichend Schinkenspeck zu versorgen. Frau musste das Buch nur noch in ihrer Handtasche finden.

Ludwig Hoferer, Regina Hermann und Juliane Bächle (von links) untermalten ihren Vortrag musikalisch. Foto: Martina Harter

Sie rieten dem geneigten Publikum des Weiteren dazu, bei Unklarheiten lieber direkt miteinander zu reden, als sich übers Smartphone gebeugt still gegenüberzusitzen. Da waren die Fragen wie Verwandtschaftsverhältnisse einfach und schnell geklärt. Ihren Vortrag beendeten sie mit dem Eingeständnis, dass die Fasnet halt in ihnen allen steckte.