Eine Luftaufnahme mit eingezeichneten Änderungen zeigt den Umfang des Bebauungsplans „Ochsencamp“. Foto: FSP Stadtplanung /Freier Arbeitsplatz 1

Es ist ein ehrgeiziges Projekt, dem sich das Hotel Ochsen in Schönwald verschrieben hat: Auf zehn Hektar sollen etwa 135 Plätze für Camping, Wohnmobile und Wohnwagen sowie rund zehn sogenannte „Tiny Houses“ entstehen.

Zur letzten Gemeinderatssitzung vor der Sommerpause legte Hans Welsner, Stadtplaner bei der FSP Stadtplanung aus Freiburg, den Bebauungsplan „Ochsencamp“ mit allen erforderlichen Unterlagen vor – auch für die Änderung des Flächennutzungsplans im Gemeindeverwaltungsverband Raumschaft Triberg (GVV).

Hintergrund sei, dass der Marktanteil der Campingwirtschaft seit rund zehn Jahren erheblich zunehme und sich dies auch in Schönwald bemerkbar mache. Die Gemeinde wolle den Betreiber des familiengeführten Hotels Ochsen daher unterstützen, einen weiteren Campingplatz im Ort zu etablieren.

Wellnesspark mit Swimmingpool, Saunahäusern und Liegeflächen

Wellnesspark mit Swimmingpool, Saunahäusern und Liegeflächen

Für den geplanten Standort südlich der Furtwanger Straße (B 500) gebe es allerdings keinen Bebauungsplan, daher sei dieser derzeit als Außenbereich zu beurteilen – weshalb als Genehmigungsgrundlage ein Bebauungsplan erstellt werden soll – für die Gemeinde nicht gänzlich ohne Hintergedanken, da die Gemeinde am Rande des Platzes – mit gleicher Zufahrt – ein Feuerwehrgerätehaus plant, da das bestehende Gebäude für Fahrzeuge der neueren Generation zu klein ist und zudem die Anforderungen an heutige Gerätehäuser nicht mehr erfüllt. Einen „allerersten Entwurf“ eines künftigen Feuerwehrgerätehauses stellte man zugleich vor.

Es sei sehr kostensparend für beide Seiten, wenn man als Privateigentümer direkt mit der öffentlichen Hand gemeinsam plane, warb Bürgermeister Christian Wörpel.

Im Bereich des bestehenden Golfplatzes soll auf einer Teilfläche zwischen B 500 und Hotel ein Wellnesspark mit Swimmingpool, Saunahäusern und Liegeflächen entstehen. Zudem sollen entlang der Ludwig-Uhland-Straße weitere Bauplätze ausgewiesen werden.

Große PV-Anlage soll den Strombedarf decken

Zur Eigenversorgung mit Solarstrom planen die Betreiber des Hotels eine Agri-PV-Anlage mit senkrecht aufgeständerten Sonnenkollektoren - dies soll zukünftig den gesamten Energiebedarf des Hotelbetriebs einschließlich Wellnesspark und Campingplatz decken und einen Beitrag zur Energiewende leisten.

Der Bebauungsplan soll ganz regulär im zweistufigen Verfahren mit Durchführung einer Umweltprüfung aufgestellt werden, zudem soll der Gemeindeverwaltungsverband der Raumschaft Triberg im Rahmen der 17. punktuellen Änderung des Flächennutzungsplans zustimmen.

Das Plangebiet umfasst insgesamt rund zehn Hektar, die Flächen sind bisher überwiegend landwirtschaftlich genutzt. Entstehen sollen etwa 135 Plätze für Camping, Wohnmobile und Wohnwägen, rund zehn sogenannte „Tiny Houses“ sollen das Angebot abrunden.

Jetzt sind GVV und die Behörden am Zug

Hans-Peter Schwer (SPD) fragte nach früheren Bauanträgen des Hotels – „sind die damit erledigt?“ Der Bürgermeister sah damit keine Berührung – diese bereits genehmigten Vorhaben lägen nördlich der Ludwig-Uhland-Straße und seien bis dato nur aufgeschoben.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig (bei einer Enthaltung wegen Befangenheit) die Aufstellung des Bebauungsplans Ochsencamp, billigte zugleich den Plan und die örtlichen Bauvorschriften. Zugleich wurde die öffentliche Auslegung und die Beteiligung der Behörden und Träger öffentlicher Belange beschlossen. Auch die punktuelle Änderung des Flächennutzungsplans des GVV Raumschaft Triberg soll eingeleitet werden und die frühzeitige Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung durchzuführen.