Die Sopranistin Sonya Yoncheva beim Schlussapplaus in Baden-Baden; hinter ihr das Gstaat Festival Orchestra, am Pult: Domingo Hindoyan Foto: Festspielhaus/Andrea Kremper

Im Festspielhaus Baden-Baden ist Puccinis Oper „Tosca“ konzertant aufgeführt worden – mit einer fulminanten Sonya Yoncheva in der Titelpartie.

Es ist einer der dramatischen Momente der Operngeschichte. Mario Cavaradossi wird angeblich zum Schein erschossen. Seine Geliebte Floria Tosca geht zu ihm hin und realisiert, dass er wirklich getötet wurde. Sonya Yonchevas Schrei bei der konzertanten Aufführung von Giacomo Puccinis Opernschocker geht durch Mark und Bein. Die Erschießungsszene ist gar nicht zu sehen – das ganze Drama wird durch die Intensität von Yonchevas Spiel und Gesang imaginiert. Ihre letzten Töne mit dem Sprung zum hohen B versieht Yoncheva mit Wucht und Strahlkraft – Marios Melodie seiner Arie „E lucevan le stelle“ kehrt nochmals im von Dirigent Domingo Hindoyan bis zum Bersten gespannten Unisono zurück, ehe er den letzten Akkord abreißt und sich die aufgestaute Spannung im ausverkauften Festspielhaus Baden-Baden sofort in enthusiastischem Jubel entlädt.