Torsten Müller weiß, wohin mit dem Ball... Foto: Rohde

Die Ausbeute des VfB Bösingen zum Auftakt in der Landesliga kann sich sehen lassen: Vier Spiele, drei Siege, 17:3-Tore. Einer, der entscheidenden Anteil daran hat, ist Torsten Müller. Mit acht Treffern führt er die Torjägerliste der Landesliga 3 an.

Der Start der Elf von Trainer Peter Leopold (kehrt am Donnerstag aus seinem Urlaub zurück) und seinem Co. Felix Hodrus ist somit gelungen, auch wenn die Derbyniederlage beim SV Zimmern eine bessere Bilanz verhinderte. Einige Rekorde sind darin enthalten: 17 Tore in drei Partien (5:0, 5:1, 7:1, in Zimmern verlor der VfB 0:1) bedeuten einen neuen Rekord für Landesliga-Clubs aus dem Bezirk Schwarzwald bei den ersten drei Siegen in einer Saison. Dazu kommt die überragende Einzelausbeute von Torjäger Torsten Müller. Acht Ligatreffer in den drei Partien, plus zwei Vorlagen.

Wie erklärt er sich seinen Lauf?

Der 25-jährige, 1,85 Meter große Linksfuß, hat allen Grund zur Freude. Wie erklärt er sich seinen Lauf? "Ich arbeite hart, viel mehr als früher. Neben dem Fußball geht ich oft ins Fitness-Studio um wegen meiner alten Verletzungen das Knie und Sprunggelenk zu stabilisieren. Zudem wurde meine Sprungkraft und die Antrittsschnelligkeit noch besser." Müller bringt alles mit, was in dem berühmten Fußballer-Nachnamen das Prädikat Torjäger unterstreicht: Er trifft mit dem Fuß, "wobei ich mit dem rechten gerade noch den Ball ins Tor schieben kann", ist sehr kopfballstark sowie trickreich bei direkten Freistößen oder als Flankengeber. "Es geht jedoch nur mit einem guten Team und man braucht zudem das Quäntchen Glück."

Lobende Worte hat auch sein Trainer Peter Leopold für Torsten Müller. "Er ist wichtige Anspielstation, hat immer Lösungen parat. Torsten ist auch eine Waffe von der Bank, setzt seine Mitspieler ein und kann ein Spiel lenken und lesen." Auch wenn Leopold dem 25-Jährigen Qualitäten eines Führungsspielers attestiert, "manchmal ist Torsten noch zu leise." Als weitere Stärken des Offensivspielers sieht der VfB-Trainer: "Torsten braucht wenig Chancen, ist sehr torgefährlich, Ballsicher, stark in Eins-gegen-Eins-Situationen und kaum vom Ball zu trennen. Aber manchmal auch zu Ballverliebt."

Peter Leopold sieht Torsten Müller auch als Schlüsselspieler und fügt an: "Solche Spieler wünscht sich jeder Trainer und Mannschaft. Ich kenne ihn schon als Jugendspieler, als er mit meiner Tochter am Stützpunkt war. Schon dort zeichnete sich ab, dass er ein besonderer und hochtalentierter Spieler ist. Hätte bestimmt noch höherklassig spielen können, war aber zweimal schwer verletzt. Wir sind froh, dass er beim VfB Bösingen ist. Er ist nicht wegzudenken."

An der Seite von Joshua Kimmich

Erlernt hat er das Fußballspielen beim SV Waldmössingen bei den Bambinis und der F-Jugend. Dann ging es erstmals zum VfB Bösingen – in der E-Jugend. An der Seite von Joshua Kimmich, heute Nationalspieler und Star des FC Bayern München. Während Kimmich allerdings in die Fußballwelt gen VfB Stuttgart auszog, ging es für Torsten Müller zunächst zurück nach Waldmössingen. In der B-Jugend allerdings wieder zurück nach Bösingen, um dort gleich in der A-Jugend-Verbandsstaffel zu spielen. Seither blieb er dem VfB treu und ist heute ein wertvoller Leistungsträger.

Der auch einmal Zähne knirschend akzeptiert, wenn er auf der Bank sitzt, wie gegen Gärtringen. "Die englische Woche hatte ich noch in den Beinen. Natürlich möchte ich immer 90 Minuten spielen. Es war aber gut so für die Mannschaft und nach meiner Einwechslung war es ja auch nicht schlecht", schoss er beim 5:0 nebenbei in 17 Minuten einen Hattrick. "Torsten muss man in seinem Spiel Freiheiten geben und nicht bedingungslos in eine Position stecken. Er ist charakterstark, ein Teamplayer und super Typ", fasst VfB-Coach Peter Leopold zusammen.

Wie hart Torsten Müller arbeitet zeigte sich am Montag: Vom Wohnort Waldmössingen aus startete er mal nebenbei eine Radtour mit dem Mountainbike und besuchte einen Kumpel in Konstanz, was eine einfache Strecke von 109 Kilometer bedeutete und damit seine Waden zusätzlich trainierte.