Die Vorstände der Sparkasse Hochschwarzwald stellen eine solide Jahresbilanz 2017 vor (von links): der stellvertretende Vorstand Gerhard Strittmatter, Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs und Vorstand Michael Frech. Foto: Kerdraon Foto: Schwarzwälder Bote

Geldinstitut: Sparkasse vergibt mehr Kredite / Bilanzsumme sinkt auf 1,067 Milliarden Euro

Die Konjunkturlage im Hochschwarzwald sieht gut aus. "Den heimischen Betrieben und Firmen geht es sehr gut", untermauert der Vorstand bei der Sparkasse Hochschwarzwald die Situation im Geschäftsjahr 2017.

Titisee-Neustadt. Vorstandsvorsitzender Jochen Brachs bestätigte seiner Bank ein zufriedenstellendes Geschäftsjahr trotz einer immer noch andauernden Niedrigzinslage und einem immensen Regulierungsaufwand.

Gut gehe es auch der Tourismusbranche, und die grundsolide aufgestellten Unternehmen finanzieren ihre Investitionen mit einer höheren Eigenkapitalquote. "Unsere Kunden investieren lieber ins Haus, als zu sparen ohne Zinsen", betonte Brachs. "Manche von ihnen verkaufen altershalber und legen sich lieber eine Eigentumswohnung zu", informierte der Vorsitzende, der betonte, dass sich auch auf dem Baumarkt in den Hochschwarzwaldgemeinden etwas mehr bewege.

Wohnungsbaukredite machen die Hälfte im Privatkundengeschäft aus. "Hier macht sich besonders die kompetente Baufinanzierungsberatung durch Spezialisten bemerkbar", unterstrich Brachs. "Das Kreditgeschäft ist weiter dynamisch und zeigt eine positive Entwicklung", unterstrich der Sparkassenchef. Der Kreditbestand wird mit einem Plus von 0,9 Prozent mit 726 Millionen Euro ausgewiesen.

Die wichtigste Stütze des guten Ergebnisses ist das Kundenkreditgeschäft. Das Kreditvolumen stieg um 1,7 Prozent auf 694,9 Millionen Euro an. Dabei liegen die Darlehenszusagen im Neugeschäft mit 105 Millionen Euro fast auf Vorjahresniveau. "Auch die Kundeneinlagen sind um 3,1 Prozent auf 756 Millionen Euro gewachsen und spiegeln das Vertrauen unserer Kunden wider", freute sich Brachs. Der Jahresüberschuss liegt ähnlich wie 2016 bei 900 000 Euro, und die Eigenkapitalquote ist leicht um 0,5 Prozent auf 14,6 Prozent gestiegen.

Weiter unter Druck steht die Sparkasse wegen der Niedrigzinsen, was sich auf den Zinsüberschuss auswirkt, der um 7,6 Prozent auf 18,3 Millionen Euro zurück ging. Gestiegen um 10,8 Prozent auf 93 Millionen Euro ist der Wertpapierumsatz. "Die Kunden investieren in Wertpapiere und Bausparverträge", erklärte er. Erfreulich ist der um 4,8 Prozent auf 6,6 Millionen Euro angestiegene Provisionsüberschuss. "Er mildert zwar den Rückgang beim Zinsüberschuss etwas ab, konnte ihn aber nicht kompensieren", bedauerte der Sparkassenchef.

Die Bilanzsumme 2017 liegt mit 1,067 Milliarden Euro und einem Minus von 1,7 Prozent leicht unter dem Vorjahresergebnis. "Die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank macht uns nach wie vor das Leben schwer", bedauerte Brachs. Mit 17,4 Millionen Euro musste die Sparkasse 3,6 Prozent mehr als 2016 für den Verwaltungsaufwand ausgeben. "Die große Präsenz im Internet und die Balance zwischen Digitalisierung und Filialnetz erfordert einen höheren Aufwand und mehr Personal", erklärte Vorstand Michael Frech. Bis 2020 werde die Sparkasse auf keinen Fall das Filialnetz abbauen, sondern in allen Filialen den gewohnten personenbezogenen und vertrauensvollen Service bieten. "Wir sind mit dem Wachstum zufrieden, und die Situation ist gut", sagte er.

Die Bank beschäftigt momentan 150 Mitarbeiter und stellt jährlich fünf bis acht Auszubildende ein. 28 600 Kunden besitzen bei der Sparkasse ein Girokonto, und 28 400 davon sind Onlinekunden. Davon sind 4000 Appbenutzer. "Die Sparkasse steht für eine solide Geschäftspolitik und ist für die nächsten Jahre gewappnet", betonten die Sparkassenvorstände. Dabei verwies Jochen Brachs auf die gute Marktposition, die weiter ausgearbeitet werde sowie die regionale Nähe mit hoher Beratungskompetenz.