Thomas Hankele (links) und Merlin Endler im rot-weiß-schwarzen Trikot trugen ihr Scherflein zur Meisterschaft bei. Fotos: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Sport: Grosselfinger Tischtennis-Team steigt in die Bezirksliga Alb auf / Nur ein Remis in der ganzen Saison

Von Jürgen Renner

Trotz vorzeitigem Saisonabbruch wurde der TTC Grosselfingen in überlegener Manier Meister der Bezirksklasse Alb, Gruppe 1, und schaffte damit den sofortigen Wiederaufstieg. In 13 Spielen gab es nur eine einziges Unentschieden.

Grosselfingen. Es war das zweite Spiel Anfang Oktober vergangenen Jahres, das der TTC Grosselfingen nach dem 9:0 zum Auftakt nicht für sich entscheiden konnte. Das 8:8 beim TV Derendingen II stellte den einzigen Fleck auf der ansonsten blütenweißen Weste dar. Die Grosselfingen gewann gegen die Tübinger Vorstäder zwar drei der vier Doppel, aber in den Einzeln zogen Klaus Pflumm, Mannschaftsführer Jürgen Liefke, Thomas Hankele, sowie je zweimal Josua Ritzmann und Merlin Endler den Kürzeren. Vor dem abschließenden Doppel führte der TTCG somit nach 8:3-Zwischenstand noch mit 8:7, doch auch wenn sich Hankele/Endler einen richtigen Kampf lieferten, standen sie nach vier Sätzen mit leeren Händen da. Mit 3:1 (9:11, 11:9, 11:6, 14:12) siegten am Ende die Derendinger. "Die Partie war an einem Sonntagnachmittag und irgendwie schwer zu spielen", erinnert sich Liefke.

9:2, 9:0, 9:3, 9:2, 9:1, 9:5, 9:2 lauteten danach die Ergebnisse in der Vorrunde. Es gab also nie Zweifel, wer als Sieger die Platte verlassen wird. Nahtlos wurde an die starken Leistungen in der Rückrunde angeknüpft. 9:5, 9:3, 9:0 (weil der Gegner nicht antrat) und ein klares 9:2 im Rückspiel gegen Derendingen II standen bis Ende Februar zu Buche. Gegen Derendingen II war nach acht Einzeln bereits der Fisch geputzt. Nur Klaus Pflumm und Josua Ritzmann verloren ihre Einzel. Jürgen Dehner holte gegen Derendingens Philipp Teufel in fünf Sätzen den entscheidenden neunten Punkt.

Keiner ahnte zum damaligen Zeitpunkt, dass diese Paarung die letzte in dieser Saison sein würde. Danach waren die Grosselfinger-Tischtenniscracks zum Zuschauen verdammt. Am 21. März wären sie normalerweise wieder an der Platte gestanden, doch da hatte das Corona-Virus den Sport schon fest im Griff und der Tischtennisverband Württemberg-Hohenzollern schloss sich den anderen Landesverbänden an, die sich dafür aussprachen, dass diese Runde nicht mehr zu Ende gespielt wird.

Ausschlaggebend für den Erfolg war ein Topspieler und der ausgeglichene Kader, der auch Ausfälle kompensieren konnte. Robert Heine, der ligaweit auf Rang zwei geführt wird, kehrte vom Landesklassenverein TSV Gomaringen zu seinem Heimatverein zurück und musste sich nur in einem Spiel (beim 2:3 gegen Ergenzingens Günter Hauser) geschlagen geben. "Uns war vor der Runde klar, dass wir mit ihm um den Aufstieg mitspielen werden und er wahrscheinlich kein einziges Spiel verlieren wird. So hatten wir durch je zwei Einzel und Doppel schon vier Punkte in jeden Spiel praktisch sicher", sagt Liefke. Als Endler sich nach dem zweiten Spiel im Training verletzte ("das war schon ein kleiner Rückschlag", sprang Ritzmann von der zweiten Mannschaft aus Kreisliga A für ihn ein und war ein sehr guter Ersatz.

Auch die Ausfälle von Jürgen Dehner und Liefke steckte das Team gut weg. "Das war bisher immer unser Schwachpunkt, dass wir keine so guten Ersatzleute hatten", so Liefke.

Die Saison wird mit dem Stand beim Abbruch gewertet. Was in Zahlen bedeutet, dass der TTC Grosselfingen mit 25:1 Zählern an der Tabellenspitze thront. Weder der VfL Dettenhausen (16 Spiele/22:10 Punkte), noch der TTC Ergenzingen IV (14/16:12) oder Derendingen II (12/15:9 Punkte) konnten den Zollernälbern auch das Wasser reichen. 116 gewonnenen Partien stehen nur 33 verlorenen zu Buche. Die Meisterfeier fiel nun wegen Corona ins Wasser, die Meisterurkunde wird auch noch etwas auf sich warten lassen, denn der nächste Verbandstag wird auch verschoben.

Nächste Saison geht es nun in der Bezirksliga weiter mit Derbys gegen den TTC Stein und TSV Burladingen. "Zu den Steinemern haben wir ein sehr gutes Verhältnis, sie teilen sich die Trainingsabende mit uns auf. Während der Partie werden wir Rivalen sein, nach dem Spiel sitzen wir aber dann zusammen", so Liefke. "Unser Ziel ist ein Mittelfeldplatz. Die Mannschaft bleibt zusammen, aber wir versuchen vermehrt junge Spieler zu integrieren." Wie Jugendspieler Jona Lauer, der bereits im Team 2 Aktivenluft schnupperte. Die gute Jugend arbeit des TTC Grosselfingen soll sich schließlich auszahlen, in dieser Runde spielte die U18 überbezirklich und wurde mit 6:12 Punkten Siebter in der Landesklasse, Gruppe 5.