User erschrecken Kühe auf Weide. Aktionen "dumm und gefährlich"? Plattform löscht Videos.
Oberndorf/Eschbronn - Im sozialen Netzwerk TikTok kursieren zahlreiche Videos, in denen Menschen Kühe erschrecken. Landwirte wie Sebastian King aus Eschbronn-Mariazell halten jedoch gar nichts von der sogenannten "Kulikitaka-Challenge". Sie warnen: Das Ganze ist gefährlich und alles andere als lustig.
Eine Frau steht auf einer Weide vor einer Kuh. Sie zuckt erst mit dem einem Arm nach oben, dann mit dem anderen. Als nächstes rennt sie direkt auf das Tier zu - und das sichtlich erschrockene Rind prescht davon. In dieser und ähnlicher Form finden sich unter dem Hashtag "Kulikitaka" Videos auf TikTok. Hinterlegt sind die kleinen Sequenzen mit dem Lied "Kulikitaka" von Toño Rosario.
Das Lied hören Sie hier:
Aber nicht nur, dass sich die TikTok-Nutzer einem Verletzungsrisiko aussetzen: Sie betreten auch unerlaubt Privatgelände. King betont: "Die Leute haben auf der Weide gar nichts zu suchen."
"Dumm und gefährlich"
Rückhalt in seiner Kritik bekommt King vom Landesbauernverband Baden-Württemberg. Pressesprecherin Ariane Amstutz bewertet die Challenge als "dumm und gefährlich". Sie selbst sei fassungslos gewesen, als sie von dem Trend erfahren habe. Dem Verband seien noch keine "Kulikitaka-Vorfälle" in Baden-Württemberg bekannt. Die Pressesprecherin blickt aber mit Entsetzen auf ein Unglück in Immenstadt: Dort stürzten vergangene Woche 18 Kühe einer Alpe bis zu 300 Meter in die Tiefe. Zwei Kühe überlebten den Sturz nicht, mehrere Tiere wurden verletzt. Einen Zusammenhang mit der TikTok-Challenge gibt es bislang zwar nicht. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass nächtliche Besucher die Herde versehentlich aufgeschreckt haben. Wenn Rinder erschreckt würden, sei die Situation unberechenbar, erklärt Amstutz.
Indes hat die Videoplattform TikTok reagiert und Videos der Challenge gelöscht. "Wie unsere Community Richtlinien deutlich machen, dulden wir keine Inhalte, die unnötig schockierend und grausam sind, sowohl gegenüber Menschen als auch Tieren", sagte eine Unternehmenssprecherin der Deutschen Presse-Agentur.