Junge Kätzchen sind süß. Doch wer will sie alle aufnehmen? (Symbolfoto) Foto: Pixabay/congerdesign

Vor Tagen erschreckte eine Meldung aus dem Kreistierheim Donaueschingen Tierfreunde: Aufnahmestopp für Katzen wegen Überfüllung.Was bei Hunden gerade in der Urlaubszeit fast als normal betrachtet wird, gilt mithin wohl auch für die Samtpfoten.

Kein Tierheim, aber eine Auffangstation für Vierbeiner betreibt der Tierschutzverein Triberg und Umgebung in der Retsche hoch über der Stadt. Wie sieht die Situation hier aus – unsere Redaktion sprach mit der Vereinsvorsitzenden Jacqueline Hettich vor Ort.

Pensionshunde bringen Geld in Vereinskasse

Zunächst ist festzustellen: Hunde wurden keine „abgegeben“, wiewohl der Verein bis vor Kurzem volle Zwinger hatte. „Wir hatten hier fünf Pensionshunde, die uns von den Besitzern zur Betreuung während ihres Urlaubs überstellt wurden – gegen Entgelt. Für unsere Vereinsarbeit ist das dringend notwendig“, so die Vorsitzende. Und es sei allemal die für alle Beteiligten beste Lösung – und nur über solche und weitere Einnahmen sei die Hauptaufgabe des Vereins zu stemmen.

50 Kitten warten auf ein Zuhause

„Was unsere Arbeit in der Hauptsache ausmacht, ist die Kastration von Freiläufer-Katzen und Katern“, zeigt sie sich ein wenig frustriert. Leider seien noch immer viel zu viele unkastrierte Katzen unterwegs, die dann oftmals trächtig würden. „Eine Katze kann bei den herrschenden Bedingungen bis zu vier Mal im Jahr gebären, im Durchschnitt etwa vier Kitten pro Wurf – die werden mit etwa einem halben Jahr wieder geschlechtsreif“, weist Hettich auf ein Problem hin.

Aktuell hat der Verein 18 Katzen in Obhut, die nach Kastration, tierärztlicher Untersuchung und Impfung normalerweise von der ehemaligen Vorsitzenden Angela Nock zügig vermittelt würden. Nun habe es Nachrichten von zwei Höfen gegeben, die ihre Kitten auch nicht mehr vermittelt bekommen. Zu den 18 Katzen kommen nun derzeit weitere Kitten hinzu: „Von Neukirch bis Schonachbach haben wir noch rund 50 Kitten sitzen, die voraussichtlich kein zu Hause finden. Über kostenlose Internet-Kleinanzeigen können die Tiere nicht mehr eingestellt werden, wir haben also nur begrenzte Möglichkeiten zur Vermittlung“, betonte Hettich.

Nach Corona viele schlecht erzogene Hunde

Daneben gibt es aber weitere Probleme, vor allem mit Hunden: „Vor zehn Jahren hatten wir in Triberg etwa 200 angemeldete Hunde, die zumeist recht gut erzogen waren. Das hat sich mit Corona gewaltig verändert“, stellte Hettich fest. Derzeit seien es rund 450, oftmals große Herdenschutzhunde, die noch dazu zumeist schlecht oder gar nicht erzogen seien – die somit durchaus ein e potenzielle Gefahr darstellten.

Der Tierschutzverein legt den Hundehaltern solcher verhaltensauffälliger Tiere nahe, sich professionelle Hilfe zu suchen – entweder bei den Tierschützern, die da erfahrene Fachleute zur Hand hätten - oder bei seriösen Hundevereinen.

Wer Genaueres erfahren will, darf sich per Mail an info@tsv-triberg.de oder ans Tierschutzhandy unter der Nummer 0157 5189 6589 wenden, gerne auch per WhatsApp. Dazu macht sie darauf aufmerksam, dass dieses Handy kein 24-Stunden-Notruf-Handy sei.