Der Hechinger THW-Chef Dennis Raible begrüßt die Gäste, bevor der evangelische Pfarrer Herbert Würth und der katholische Pastoralreferenz Michael Duttweiler vier neue Einsatzfahrzeuge weihen. Foto: Stopper

Katastrophen sind ihr Fachgebiet: Wie das THW ausgestattet ist, um in Notfällen Hilfe leisten zu können, war am Samstag bei der Nacht der offenen Tür des Hechinger Ortsverbands auf dem Gelände an der Sprißlerstraße zu sehen. Zudem wurden dort vier neue Fahrzeuge geweiht.

Hechingen - Vier neue Fahrzeuge in Dienst stellen, das passiere beim Hechinger THW natürlich nicht jedes Jahr, erklärte Dennis Raible, als Ortsbeauftragter Chef des lokalen Ortsverbands, dessen Mitglieder aus dem gesamten Bereich des Altkreises zwischen Haigerloch und Burladingen kommen.

Aber der Bund, der für das THW zuständig ist, hat in den vergangenen Jahren kräftig in die Modernisierung dieser Hilfsorganisation investiert, deren Kernkompetenz die Bewältigung großer Schadensereignisse ist – beispielsweise nach der Flut im Ahrtal, wo Behelfsbrücken gebaut und Wasser- und Stromversorgungen sichergestellt wurden.

Zuletzt mehrfach im Einsatz

In Hechingen war das THW zuletzt mehrfach im Einsatz, um durch Wetterereignisse beschädigte Hausdächer zu sichern. Der größte Einsatz dürfte hier aber das Hochwasser 2008 gewesen sein, als gemeinsam mit anderen Rettungsdiensten eine enorme Aufgabe gemeistert wurde.

Für Pastoralreferent Peter Duttweiler und Pfarrer Herbert Würth war es deshalb eine ehrenvolle Aufgabe, dass sie die vier neuen Einsatzfahrzeuge mit dem kirchlichen Segen versehen durften. Das geschah vor einer großen Menge an Besuchern. Darunter viele Familien, wo gerade auch die Kinder fasziniert von den riesigen Fahrzeugen und ihrer Ausstattung waren. Viele Gäste freuten sich auch auf den legendären THW-Wurstsalat, der hier traditionell serviert wird.

"Geplauder" von unschätzbarem Wert

Und es kamen auch Abordnungen vieler befreundeter THW-Ortsgruppen und anderer Rettungsdienste. Polizei, Feuerwehr, Roter Kreuz – mit ihrer Präsenz zeigten sie, wie hoch die Kooperation mit dem THW geschätzt wird. Und auch im Geplauder bei solchen Anlässen festigen sich Bindungen, die im Falle eines Einsatzes mal von unschätzbarem Wert sein können.

Kameradschaft ist essenziell

Kameradschaft mit anderen Rettungsdiensten, aber vor allem auch innerhalb der Hechinger THW-Helfer sei zentral dafür, dass eine Rettungsorganisation gut funktioniere, erklärte denn auch Christoph Raible, der Bruder von Dennis Raible und als Zugtruppführer in Hechingen bei Einsätzen vorne dran, beim Rundgang über das THW-Gelände. Gut ausgestattete Schulungsräume, auch mit moderner Medientechnik, dazu auch Sozialräume für kameradschaftliche Treffen seien hier wichtig.

Dazu kommen im Gebäude die Räume zum Säubern von Einsatzkleidung und Ausrüstung, eine Werkstatt für die Instandsetzung und Prüfung der Ausrüstung, Sanitärräume und nicht zuletzt auch die Büros. Denn die Verwaltung von so vielen Helfern sowie die Pflege und der Unterhalt der einige Millionen Euro teuren Ausrüstung ist eine enorme Aufgabe.

Neu im Dienst

Für die Besucher waren neben dem gastronomischen Angebot vor allem die Einsatzfahrzeuge interessant. Neu in Dienst gestellt wurden ein Allrad-Mehrzweckfahrzeug, das Mannschaft und auf seiner Ladefläche auch viel Material transportieren kann, ein Mannschaftstransporter und ein neuer Kommandowagen. Ins Auge stach auch ein Fahrzeug, das einem Quad ähnelt, beim THW aber ATV heißt. Damit im Notfall hochmobil im Gelände die Situation erkunden, ist eine Einsatzidee für dieses Fahrzeug, aber auch kleinere Anhänger im Gelände zu ziehen ist denkbar.

Finanziert hat diese Neuanschaffung der rührige Förderverein des Hechinger THW. In Baden-Württemberg sind die Hechinger die einzigen, die mit so einem ATV ausgestattet sind, wurde stolz betont.