Komplott: Ludwig Heller, Mitarbeiter von Kemp und Bestatter Gerd Speck beraten sich mit der "lebenden Leiche" Udo Kemp Foto: Kommert

Nach zwei Jahren coronabedingter Pause gab es nun erstmals wieder ein Theaterstück der Burgzunft zu erleben.

Furtwangen - Mit "Chaos im Bestattungshaus" hatten sich die Laienschauspieler in diesem Jahr eine "Schwarze Komödie" in drei Akten herausgesucht, die von Winnie Abel geschrieben wurde. Regie führte Christopher Preisinger, die Maske besorgte Claudia Preisinger, als Souffleuse diente Andrea Willmann.

Es wurde ein langer, aber keinesfalls langweiliger Abend, was auch Bürgermeister Heiko Wehrle mit Gattin Nadine und Ortsvorsteher Patrick Hellenschmidt und dessen Frau Sibylle feststellten – alle amüsierten sich köstlich über das rabenschwarze Stück und die meisterhafte Leistung der Darstellerinnen und Darsteller.

Es wird einfach zu wenig gestorben in Hammereisenbach

Zum Inhalt: Das Bestattungshaus Speck ("Bestattungen mit Herz") steckt in finanziellen Problemen, es wird einfach zu wenig gestorben in Hammereisenbach.

Deshalb lässt sich der Bestatter Gerd Speck (Christoph Winterhalter) auf ein unmoralisches Angebot ein. Er ist bereit, für den Lackfabrikanten Udo Kemp (Georg Mayer) eine Beerdigung zu inszenieren – nur dass dieser gar nicht tot ist. Der Lebemann möchte auf ungewöhnliche Weise von seiner reichen und verbitterten Frau Roswitha (Gaby Willmann) loskommen und dabei noch eine Menge Geld mitnehmen. Helfen soll ihm sein beinahe schon höriger Mitarbeiter Ludwig Heller (Michael Willmann).

"Mit Rum kriegt man mich immer rum"

Eine neue Identität hat sich der eigentlich eher unattraktive und ziemlich einfältige Chef mit einem Hang zu Flachwitzen bereits und eine Menge Geld hat er ebenfalls schon beiseite geschafft. Doch als plötzlich die eine oder andere Geliebte von Udo im Bestattungshaus aufeinander treffen, Gerds lebenslustige Frau Verona (Anna-Lena Neininger) den Gerichtsvollzieher Anton Stecklüde (Edgar Neininger) derb abfüllt ("mit Rum kriegt man mich immer rum"), die lebende Leiche Udo plötzlich verschwindet, der bis dato unterwürfige Ludwig mit der eigentlich bereits auserwählten Geliebten Rita (Ramona Preisinger) seines Chefs durchbrennt, droht der unmoralische Plan vollends im Chaos zu versinken.

Dass dabei auch Gerds Sohn Paul (Christopher Preisinger) mit seiner Grufti-Freundin Melanie (Lisa Willmann), die sich selbst "Morgana" nennt, eine nicht ganz einwandfreie Rolle spielt, versteht sich von selbst. Mit der Entwicklung des Stückes wird aus der zunächst geplanten "pompösen Beerdigung" eine eher minimalistische, statt Rosen auf dem Sarg dürfen es nur noch Gänseblümchen sein – man könnte den zwischenzeitlich sogar als homosexuell verdächtigten Unternehmer sogar in einer Schubkarre auf den Friedhof karren und über die Friedhofsmauer entsorgen.

Am 20. November Wiederholung

Logischerweise ergaben sich immer wieder tolle Sprüche. So stellte man fest, Kemp habe verhältnismäßig viele Verhältnisse gehabt – unter anderem mit der hübschen jungen Nudistin Edeltraud (Saskia Willmann).

Bereits am Nachmittag gab es eine öffentliche Hauptprobe, die erfreulich gut besucht gewesen sei – und am Sonntag 20. November können sich ab 18 Uhr noch einmal Besucher freuen, die für die Premiere nicht zum Zuge kamen.