Seit Jahren ist das internationale Damen-Tennis-Turnier in Bildechingen Anlaufpunkt für aufstrebende Spielerinnen. Doch ob es nächstes Jahr wieder stattfindet, ist unklar. Foto: Wagner

Tennis: Verein befasst sich mit Machbarkeit der Veranstaltung. Workshop sollte Frage nach Zukunft klären.

Corona hat große Ungewissheit bezüglich Veranstaltungen und deren Zukunft geschaffen. So auch beim TC Bildechingen, der sich nun über die Ausrichtung seines internationalen Tennisturniers beraten hat. Dabei stellte sich der Verein die Frage: Ist es für uns machbar?

Bereits zum 28. Mal hätte im Juli das internationalen Damen-Tennis-Turnier BMW-AHG-Cup stattfinden sollen, doch wie bei vielen anderen Turnieren hat Corona den Ausrichtern von TC Bildechingen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Doch wie soll es damit nun weitergehen? Ein Workshop sollte die Frage nach der Zukunft klären. Im Vorfeld wurde dabei schonungslos gefragt: "Wer ist an einer Weiterführung überhaupt interessiert?" oder "Wer ist bereit, sich noch mehr einzubringen?"

Arbeitsgruppen gegründet

TC-Vorsitzender Oliver Pollok schildert im Gespräch mit unserer Zeitung die Probleme, denen die Organisatoren derzeit gegenüber stehen. Denn was im kommenden Jahr passieren wird, ist im Moment nicht abzusehen. "Wir schauen also in eine Art ›Coronaglaskugel‹", sagt Pollok. Im Hinblick auf steigende Infektionszahlen ist völlig unklar, welche Maßnahmen es für Veranstalter einzuhalten gilt. Deshalb sollen verschiedene Möglichkeiten erarbeitet werden, um zu sehen, in welchem Rahmen das beliebte Turnier stattfinden könnte. Wie Pollok berichtet, wurden nun verschiedene Arbeitsgruppen gegründet, die sich mit Themen wie Auflagen, Catering, Sponsoring und weiterem beschäftigen. Denn neben dem sportlichen Teil zeichnet sich das Turnier auch immer durch seine Partys aus. Hier soll auch geklärt werden, was im Rahmen des möglichen liegt. Nach der Erarbeitung durch die Gruppen soll es dann am 12. Dezember weitergehen.

Klar ist dem Vorsitzenden jedoch, dass es auch 2021 kein Turnier geben wird, wenn bis zu einer Deadline im Frühjahr Faktoren auftauchen, die eine finanzielle und arbeitstechnische Überforderung für den Verein beziehungsweise für die Mitglieder bedeuten würden. Denn für Pollok ist auch wichtig zu betonen, dass sich der TC Bildechingen nicht abhängig machen darf vom internationalen Tennisturnier und auch ohne dieses über die Runden kommen muss. "Der Verein schafft es auch ohne diese Sondereinnahmen das Sportjahr mit kleineren unterjährigen Veranstaltungen ein ordentliches Ergebnis zu schreiben. Natürlich sind dann große geplanten Anschaffungen nicht immer möglich und man muss auch hier und da mal kleinere Brötchen backen. Rücklagen sind für mögliche ungeplanten Problemen gebildet."

Gespräche mit Sponsoren stehet bevor

Nächster Schritt des Vereins wird es nun sein, das Gespräch mit dem Hauptsponsor AHG zu suchen, um herauszufinden, wie sich die Lage hier darstellt. "Die AHG und den TC Bildechingen verbindet von Beginn des Turniers an eine Partnerschaft. Ein Turnier würde es ohne sie nicht geben", erklärt der Vorsitzende des TC.

Pollok, der bereits vor zwei Jahren angekündigt hatte, nur noch die 30. Turnierauflage als Vorsitzender mitmachen zu wollen, sieht aber auch in der Suche nach weiteren Sponsoren eine echte Herausforderung, denn an wenigen Unternehmen ist die Krise spurlos vorbeigegangen. Wann und wie sich also die Frage nach dem Stattfinden des Tennisturniers beantwortet, wird von vielen Faktoren abhängig sein. "Es wäre natürlich schade, wenn es so enden sollte. Haben mit dem Turnier eine phänomenale Entwicklung gemacht. Es steht zwar im Moment rein von den Vorgaben nichts im Wege, ein solches Turnier zu veranstalten, aber um welchen Preis", gibt Pollok abschließend zu bedenken.