Beide Daumen hoch: Entspannt sieht Turnierdirektor Gerhard Frommer den 20. Boso Ladies Open entgegen. Foto: Kara

Tennis: 20. Boso Ladies Open erstmals mit 60.000 Dollar dotiert. Turnier in Hechingen mit Neuerungen. Mit Interview

Die 20. Boso-Ladies-Open Hechingen steigen inklusive der Qualifikation vom 6. bis zum 13. August auf der Tennisanlage des TC Hechingen. Zum ersten Mal ist das Sandplatzturnier mit 60.000 US-Dollar dotiert. TCH-Sportwart und Turnierdirektor Gerhard Frommer wagt einen Ausblick und spricht über seine Erwartungen.

Herr Frommer, die Ladies-Open spielen mit dem Sprung des Preisgelds von 25.000 auf 60.000 in einer ganz neuen Liga. Welche neuen Herausforderungen sind dadurch entstanden?

Dass wir von der ersten Runde an Ballkinder und Linienrichter im Einsatz haben, ist Neuland. Der Testlauf im vergangenen Jahr hat gut funktioniert, und wir halten nun für beide Gruppen Schulungen ab. Die Einsatzpläne sind schon geschrieben. Ein erfahrenes Ballkind bekommt zwei jüngere zur Seite gestellt. Ein Problem ist, dass wir kein großes Hotel vor Ort haben, in dem wir alle Spielerinnen unterbringen können. Viele von ihnen buchen allerdings auch erst kurz vor Turnierbeginn. Die Herausforderungen sind hauptsächlich logistischer Natur. Ansonsten sehe ich die Sache ganz entspannt.

Wie stark schätzen Sie die Konkurrenz ein?

Ich habe mir die Teilnehmerfelder anderer 60.000-Dollar-Turniere angeschaut. Da zählen wir mit Sicherheit zur obersten Kategorie. Es sind viele Spielerinnen dabei, die schon größere Turniere gewonnen haben. Antonia Lottner etwa hat im vergangenen Jahr ein 50.000- und ein 75.000-er gewonnen. Sie ist Mitglied des Porsche-Talent-Teams und hat vom Deutschen Tennisbund eine Wildcard erhalten. Nun hoffen wir, dass sie recht weit kommt.

Haben Sie persönlich eine spezielle Titel-Kandidatin?

Nein, für den Titel kommen einige in Frage. Ich bin auf Patty Schnyder gespannt. Sie hat in der vergangenen Woche das Turnier in Bildechingen gewonnen. Sie scheint körperlich richtig gut drauf zu sein. Was sie spielerisch kann, wissen alle. Titelverteidigerin Dalila Jakupovic hat ebenfalls Chancen, Pauline Parmentier war schon die Nummer 40 in der Welt und hatte die deutsche Nummer eins, Angelique Kerber, im Frühjahr in Indian Wells am Rande einer Niederlage, und natürlich die an Position eins gesetzte Richel Hogenkamp. Allerdings hat bei uns die Nummer 1 bisher ganz selten gewonnen.

Am Sonntag beginnt das Turnier mit der Qualifikation. Was erwarten Sie sich davon?

Die Quali ist bei 32 Spielerinnen so gut besetzt wie noch nie. Das Feld entspricht dem eines ordentlichen 25.000-Dollar-Turniers. Es ist keine aus der nationale Rangliste dabei, alle sind in der Weltrangliste platziert.

Was ändert sich für die Zuschauer?

Wir haben die Haupttribüne auf dem Center-Court etwas weiter nach hinten gezogen, um noch mehr Leuten Platz zu bieten. Auf der gegenüberliegende Seite errichten wir zusätzlich ein Stehpodest. Auf dem Center-Court können dann rund 1250 Zuschauer die Spiele verfolgen.

Was ist für die Spielerinnen neu?

Wir richten für sie eine Lounge ein, in die sie sich zurückziehen können und in die außer ihnen nur die Coaches hineinkommen. Dort haben sie die Möglichkeit, sich auf Fahrrädern und einem Laufband wie in einem Fitness-Studio aufzuwärmen.

 Die Fragen stellte Ulrich Mußler.