Will in der Weltrangliste weiter klettern: Tennis-Profi Dominik Koepfer. Foto: Hagen

Tennis: Der "Pitbull" aus Furtwangen hat große Ziele für 2020. Highlight sind die US Open. 

Das Essen aus der Heimat vermisst Tennisprofi Dominik Koepfer schon.

Ab und an geht der Schwarzwälder deswegen auch in Tampa in ein deutsches Restaurant und gönnt sich ein Schnitzel. In der Stadt an der Westküste Floridas lebt der 25-Jährige, wenn er nicht von Turnier zu Turnier um die Welt tingelt. Dort legte Koepfer nun die Trainingsgrundlagen, um 2020 seinen Aufstieg zu einem der besten deutschen Tennisspieler hinter Alexander Zverev fortzusetzen.

Der Umzug aus Furtwangen (Schwarzwald-Baar-Kreis) in die USA ans College war es einst, der dem US-Open-Achtelfinalisten den Weg zum Tennisprofi ebnete. "Es zieht mich nicht mehr so viel zurück in die Heimat", gestand Koepfer.

Auch Weihnachten verbrachte er in Florida, obwohl ihn Palmen und warme Temperaturen dort nur wenig an die deutsche Festtagsstimmung erinnern. Doch die Reise nach Deutschland für wenige Tage wäre inmitten der Vorbereitung auf die neue Saison zu aufwendig gewesen.

Schließlich hat sich die Nummer 94 der Welt für 2020 hohe Ziele gesteckt. Koepfer will einen weiteren in der Weltrangliste schaffen und hofft auf seinen Premieren-Einsatz im Davis Cup. "Ziel ist es auf jeden Fall, in die Top 50 zu kommen Ende des Jahres und alle vier Grand Slams im Hauptfeld bestreiten zu können", sagte er.

Geht seine Entwicklung ähnlich weiter wie im Jahr 2019, dürften die Ambitionen realistisch sein. In Wimbledon war Koepfer erstmals bei einem der vier wichtigsten Turniere aufgetaucht. Bei den US Open im September war dann auch Tennis-Ikone Boris Becker angetan, als der Qualifikant völlig überraschend das Achtelfinale erreichte. "Ich glaube, er weiß noch gar nicht so richtig, wie gut er ist", sagte er.

Auch dank seiner drei Siege in New York wurde über seine ehemalige Tennis-Heimat Villingen hinaus Koepfers Spitzname "Pitbull" bekannt. Verpasst bekam er ihn einst, weil er sich auf dem Tennisplatz so emotional verhält – im positiven wie im negativen Sinne. Ebenso verbreitete sich zunehmend die korrekte Schreibweise seines Nachnamens mit "oe" – statt mit "ö". "In Deutschland schreibt es jeder, wie er will", erzählte Koepfer und lachte: "Man gewöhnt sich daran. Es ärgert mich eigentlich nicht so, es ist halt so."

Zum Auftakt des neuen Tennis-Jahres geht Koepfer einen Schritt zurück und wird in Australien zwei Turniere auf der zweitklassigen Challenger-Tour bestreiten. Danach folgen ab dem 20. Januar die Australian Open, das erste Grand-Slam-Turnier der Saison.