Diana Marcinkevica war am Sonntag zweimal im Match-Tiebreak erfolgreich. Foto: Kara

Tennis: Finalspiele beim 72. Zollern-Alb-Turnier der TG Ebingen bis in den Match-Tiebreak spannend.

Matchball auf Platz 1 der Anlage der TG Ebingen. Alex Solanki schlägt gegen David Eisenzapf vom Club an der Alster Hamburg auf, bringt die Nummer eins der Satzliste in Bedrängnis. Doch wie eine Ballwand stemmt sie Eisenzapf gegen die drohende Niederlage – vergeblich. Mit einem Winner setzt Solanki den Schlusspunkt unter ein würdiges und spannendes Finale des 72. Zollern-Alb-Tennisturniers und sichert sich den CompData-Cup.

Mit 6:4 hatte Eisenzapf den ersten Durchgang für sich entschieden, im zweiten Durchgang behielt der für den SSV Ulm aufschlagende Inder die Oberhand und gewann den Match-Tiebreak schließlich mit 10:8. Dabei lieferten sich die beiden zahlreiche sehenswerte Ballwechsel, lockten sich auf dem aufgrund des Regens tiefen Sands immer wieder ans Netz und bestachen mit großer Variabilität. Einziger Wermutstropfen: Das Endspiel hätte deutlich mehr Zuschauer verdient gehabt, das Schmuddelwetter aber machte den Turniermachern um TG-Klubmanagerin Angelika Kopf einen Strich durch die Rechnung.

Kurios der eigentliche Final-Platz war Ende des zweiten Durchgangs an der Grundlinie derart ramponiert, dass Oberschiedsrichter Charly Kommer die Asche noch einmal ordentlich verteilen ließ. Doch nach wenigen Ballwechseln war klar – hier geht nichts mehr. Kurzerhand spielten Solanki und Eisenzapf ihr Finale auf einem Nebenplatz zu Ende. Im Halbfinalspiele am Sonntagmorgen hatte Eisenzapf den an Nummer drei gesetzten Florian Jakob mit 6:2/6:3 bezwungen. Am Samstag war er gegen den Lokalmatadoren Fabian Müller (TG Ebingen), der sich überraschend durch die Qualifikation bis ins Achtelfinale durchgekämpft hatte, mit 6:2/6:1 und im Viertelfinale gegen den an sieben gesetzten Igor Matic 6:3/6:2 erfolgreich gewesen.

In der unteren Hälfte des Tableaus hatte Solanki, der schon im vergangenen Jahr das Endspiel erreicht hatte, nach einem harten Viertelfinale, das er gegen den an Position fünf eingestuften Noah Rockstroh nach Match-Tiebreak gewann, in seinem Halbfinale gegen Überraschungsmann Sebastian Grau (TC Waiblingen) keine Mühe und setzte sich 6:1/6:1 durch.

Nicht nur das Finale, allein die ganz Damen-Konkurrenz, die um den Sparkasse-Zollernalb-Cup spielte, hatte es in sich. "das war mit Abstand das beste Feld, das wir jemals in Ebingen hatten, mit fünf absoluten Spitzenspielerinnen, die in der deutschen Ranglkiste unter den Top 100, manche von ihnen sogar unter den Top 50 zu finden sind. Im Prinzip wäre schon jedes Viertelfinalspiel einem Finale gerecht geworden", sagte Angelika Kopf. So trafen in der Runde der letzten 16 mit der ehemaligen Weltklassespielerin Kathrin Wörle-Scheller (TC Blau-Weiß Vaihingen/Rohr) und der Australierin Nina Alibalic (TSC Mainz) die beiden Endspielteilnehmerinnen des vergangenen Jahres aufeinander. 2017 hatte Alibalic triumphiert – am Samstag setzte sich Wörle-Scheller mit 1:6/6:2/10:1 durch, um im Halbfinale ihre an drei gesetzte Klubkollegin Steffi Bachhofer mit 6:4/7:5 auszuschalten. Die lettische Top-Favoritin Diana Marcinkevica erreichte mit lockeren Zwei-Satz-Siegen das Halbfinale, musste sich dort aber gegen die Rumänin Arina Vasilescu (SSV Ulm) gewaltig strecken, ehe sie mit einem 6:3/ 4:6/10:8-Erfolg ins Endspiel einzog. Die Partie musste am Sonntagmorgen ebenso in der Halle ausgetragen werden, wie das andere Damen-Halbfinale.

Im Endspiel schien Kathrin Wörle-Scheller auf einem guten Weg zum Turniersieg. Immer wieder guckte sie sich Marcinkevica aus, die ihr Glück mit viel Power in den Grundschlägen versuchte. Doch Wörle-Scheller spielet clever, nahm immer wieder das Tempo heraus, um dann selbst wieder zu forcieren. Mit 6:1 ging Satz eins glatt an die 34-Jährige, ehemalige Nummer 99 der Weltrangliste. Allerdings stellte sich Marcinkevica immer besser auf das Spiel ihrer Gegnerin ein und schnappte sich den zweiten Durchgang mit 6:3. Im Match-Tiebreak ließ die Nummer eins des Turniers nichts mehr anbrennen und schnappte sich mit einem 10:3 den Turniersieg.

Angelika Kopf nahm das maue Wetter gelassen. "Das ist ja schon Tradition beim Zollern-Alb-Turnier. Aber wir haben mit Schlimmerem gerechnet und sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Am Freitag mussten wir gegen später in die halle ausweichen, dabei konnten wir zum Glück wieder auf die Unterstützung des TC Tailfingen setzen. Natürlich wünscht man sich immer Sonne, aber Tennis ist im Sommer nun mal eine Freiluft-Sportart."